Anlässlich des heutigen Armistice Day haben hochrangige Mitglieder der britischen Königsfamilie mit bewegenden Gesten und Worten der Gefallenen der Weltkriege und weiterer Konflikte gedacht.
Catherine und Camilla legen Kränze nieder
Zum ersten Mal nahm die Prinzessin von Wales an der Gedenkzeremonie im National Memorial Arboretum in Staffordshire teil. Punkt 11:00 Uhr ertönte das „Last Post“-Signal, das traditionell den Beginn der nationalen Schweigeminute markiert – zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November 1918. Catherine legte einen Kranz im Zentrum des Denkmals nieder und nahm sich sichtlich gerührt einen Moment der Stille, bevor sie mit gesenktem Haupt zum Gebet zurückkehrte.
Gleichzeitig reiste Königin Camilla mit dem Zug von Chippenham nach London und nahm an einer Zeremonie am Bahnhof Paddington Station teil – Seite an Seite mit Angehörigen von Streitkräften und deren Familien.
Prinz William spricht zur Jugend
In einer virtuellen Ansprache richtete sich der Prinz von Wales an Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren im Vereinigten Königreich. Er betonte die Bedeutung des Erinnerns:
„Wenn wir gedenken, verbinden wir uns persönlich mit dem Dienst anderer. Wir lernen von ihrem Mut und tragen ihre Geschichten weiter.“
Er rief dazu auf, durch das Tragen der roten Mohnblume („Poppy“) Dankbarkeit zu zeigen und sich bewusst zu machen, dass Erinnerung nicht nur Vergangenes ehrt, sondern die Zukunft prägt:
„Erinnerung lehrt uns Empathie, Widerstandskraft und Verantwortung.“
Prinzessin Anne gedenkt in Australien
Die Prinzessin Royal, Anne, befindet sich derweil in Australien. In Brisbane legte sie am Gallipoli Barracks-Denkmal einen Kranz nieder und sprach mit aktiven Soldaten sowie Veteranen. Sie wurde dabei von ihrem Ehemann, Sir Timothy Laurence, begleitet.
Literarisches Gedenken mit einem Sonett
Im Arboretum wurde außerdem ein eigens verfasstes Gedicht von Arji Manuelpillai, dem Poeten des Memorials, vorgelesen. „A Sonnet For Us All“ soll die menschlichen Geschichten hinter den Denkmälern greifbar machen. Der Dichter erklärte, die Themen Mitgefühl und Erinnerung seien eng mit der Mission von Prinzessin Catherine verbunden.
Gedenken weltweit
Auch in anderen Teilen der Welt wurde der Opfer gedacht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nahm an einer Zeremonie auf den Champs-Élysées in Paris teil. Dort gedachte man feierlich des Waffenstillstands um die elfte Stunde des elften Tages des elften Monats – exakt 107 Jahre nach dessen Unterzeichnung.
Am Abend werden sich König Charles III., Königin Camilla sowie Prinz William auf Windsor Castle versammeln, um Veteranen des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg zu ehren. Mit dabei sind auch der Herzog von Edinburgh und die Herzogin von Gloucester – ein weiterer Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des VJ-Days (Victory over Japan).
Fazit: Armistice Day bleibt ein kraftvoller Moment der nationalen und internationalen Besinnung. Die britische Königsfamilie sendet mit ihrer Präsenz und ihren Worten ein klares Signal: Erinnerung lebt – und verpflichtet.
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