Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei hat wieder einmal klargemacht: Regeln sind für ihn wie Steuern – lästig, überflüssig und am besten komplett abzuschaffen. In seinem neuesten Streich ruft seine Regierung nun offiziell zur Legalisierung von Schwarzgeld auf – oder wie sie es lieber nennt: „Freiheit für deinen Dollar“.
🧾 Der Plan: Schwarzgeld raus aus der Matratze, rein ins Wirtschaftswunder
Die Idee klingt simpel wie ein TV-Werbespot für dubiose Finanzanlagen:
Bring deine geheimen Dollar zurück ins Land – ohne Steuern, ohne Fragen, ohne schlechtes Gewissen!
Ziel sei es laut Wirtschaftsminister Luis Caputo, die „Milliarden unter dem Kopfpolster“ wieder in den Wirtschaftskreislauf zu schleusen. Oder wie Regierungssprecher Manuel Adorni es ausdrückt:
„Deine Dollars, deine Entscheidung. Der Staat guckt einfach mal weg.“
🏦 Reform per Dekret: Informationspflichten? Was war das nochmal?
Zu diesem Zweck werden mit einem Federstrich zahlreiche Meldepflichten gegenüber der Steuerbehörde AFIP abgeschafft – etwa für Überweisungen, Barabhebungen, Immobilien- und Autokäufe.
Kurz gesagt: Der Staat verabschiedet sich aus deinem Kontoauszug.
Das neue Motto der Steuerpolitik:
„Unschuldig, bis der Fiskus das Gegenteil beweist“ – also im Zweifel: für die Steueroase.
💸 Woher kommt das ganze Schwarzgeld?
Argentinien ist Weltmeister im Bargeld-in-Dollar-Vertrauen. Zwischen 250 und 400 Milliarden US-Dollar befinden sich laut Schätzungen in bar oder auf ausländischen Konten argentinischer Bürger.
Ein historisches Ergebnis jahrzehntelanger Inflation, Bankenkrisen und politischer Achterbahnfahrten.
Fun Fact: Außerhalb der USA gibt es nirgends so viele physische Dollar wie in Argentinien.
Das Land ist quasi das inoffizielle zweite Zuhause des US-Dollars – gleich hinter der Federal Reserve.
📈 Mileis Traum: Wachstum durch Wäschespinne
Milei sieht das Ganze nicht als Steueramnestie, sondern als wirtschaftspolitischen Befreiungsschlag:
„Wenn diese Mittel in Umlauf kommen, boomen wir wie nie zuvor“, so der Präsident.
Er spricht lieber von „monetärer Freiheit“ als von Steuerverzicht – und von einer Wirtschaft, die „atmen“ soll, nicht „überwacht werden“.
Oder anders gesagt: Warum auf Steuern bestehen, wenn man Wachstum versprechen kann?
⚠️ Kritiker: „Ein Geschenk an Geldwäscher“
Wirtschaftswissenschaftler und Juristen sehen das Ganze eher skeptisch. Einige nennen es eine „staatlich geförderte Legalisierung von Steuerhinterziehung“, andere fragen sich, ob Argentinien bald ein neues Mekka für Geldwäsche-Tourismus wird – mit dem Slogan:
„Buenos Aires: Wo dein Schwarzgeld wieder Farbe bekommt.“
🧠 Fazit: Libertärer Turbo, fragwürdige Ethik
Argentiniens Regierung setzt auf einen riskanten Deal: Steuerliche Amnesie gegen monetäre Ehrlichkeit.
Ob am Ende mehr Kapital fließt oder doch nur Vertrauen verloren geht, wird sich zeigen.
Aber immerhin weiß man jetzt:
In Mileis Argentinien bist du kein Steuerflüchtling – sondern ein potenzieller Wirtschaftsheld mit Dollar unter dem Kopfkissen.
💬 Und wer braucht schon Banken oder Bürokratie, wenn man auch mit einer Tüte voller Hundert-Dollar-Scheine beim Bäcker zahlen kann?
Kommentar hinterlassen