Hunderttausende Studierende in den USA haben in den letzten Wochen ihren Studienabschluss gemacht. Doch für viele beginnt nun der schwierigste Teil: der Berufseinstieg.
Unsichere Zeiten: KI und Handelspolitik belasten den Arbeitsmarkt
Zwei große Faktoren sorgen aktuell für Unsicherheit:
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Künstliche Intelligenz (KI) verändert den Bedarf an Arbeitskräften, vor allem im Tech-Bereich.
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Schwankende Zoll- und Handelspolitik – besonders unter Ex-Präsident Trump – haben Unternehmen vorsichtiger bei Neueinstellungen gemacht.
Laut Oxford Economics ist die Zahl der offenen Stellen zwar hoch (im März 7,2 Millionen laut US-Arbeitsministerium), doch viele davon entsprechen nicht den Qualifikationen oder Erwartungen von Hochschulabsolventen.
Junge Akademiker von Arbeitslosigkeit stärker betroffen
Besorgniserregend: Seit Mitte 2023 liegt die Arbeitslosenquote von Absolventen zwischen 22 und 27 Jahren über dem nationalen Durchschnitt – eine Umkehrung des langjährigen Trends. Besonders IT- und Tech-Berufe, die früher begehrt waren, sind nun durch den Einsatz von KI unter Druck geraten.
Gesundheitswesen bleibt stabiler Sektor
Im Gegensatz dazu ist der Gesundheitssektor weiterhin robust. Viele medizinische Berufe – von der Pflege bis zur Pharmazie – verzeichnen ein starkes Stellenwachstum. Auch Praktika sind hier besonders gefragt, da sie oft Voraussetzung für eine spätere Anstellung oder Zulassung sind.
Praktika und Flexibilität als Übergangslösung
Ökonomin Allison Shrivastava vom Indeed Hiring Lab rät Absolventen, Praktika als Sprungbrett zu nutzen – gerade in einem Markt, in dem viele Einstiegsjobs keinen Hochschulabschluss mehr voraussetzen.
Langfristige Perspektive bleibt positiv
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gilt weiterhin: Ein Bachelor-Abschluss bringt langfristig deutliche Vorteile. Im Durchschnitt verdienen Akademiker:innen in den USA rund 1 Million US-Dollar mehr im Laufe ihres Lebens als Personen mit nur einem High-School-Abschluss.
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