Apple hat eine neue künstliche Intelligenz (KI)-Funktion vorübergehend ausgesetzt, nachdem diese wegen wiederholter Fehler in Nachrichten-Zusammenfassungen heftige Kritik erhielt. Die Funktion hatte falsche oder irreführende Schlagzeilen generiert und wurde besonders von Medienhäusern scharf kritisiert.
Ein Apple-Sprecher erklärte: „Wir arbeiten an Verbesserungen und werden sie in einem zukünftigen Software-Update bereitstellen.“
Fehlalarme und falsche Nachrichten durch KI
Zu den problematischen Vorfällen gehörte eine Benachrichtigung, die fälschlicherweise behauptete, Luigi Mangione, der Mann, der des Mordes an UnitedHealthcare-CEO Brian Thompson beschuldigt wird, habe sich selbst erschossen. Diese Falschmeldung sorgte für erhebliche Verwirrung und führte dazu, dass die BBC offiziell Beschwerde einreichte.
Berichten zufolge hatte die KI-gestützte Funktion auch Schlagzeilen der New York Times und der Washington Post falsch zusammengefasst. Journalisten und Nutzer meldeten auf sozialen Medien immer wieder Fehler in den automatisch generierten Nachrichten.
Medien kritisieren Apple wegen Fehlinformationen
Viele Medienhäuser und Presseverbände forderten Apple auf, die Funktion zu überarbeiten oder ganz zu entfernen. Sie warnten davor, dass die KI noch nicht ausgereift sei und ihre Fehler zur Verbreitung von Fehlinformationen beitragen könnten – ein großes Problem in einer Zeit, in der das Vertrauen in Nachrichten bereits schwindet.
Zunächst hatte Apple nur ein Software-Update angekündigt, das die Rolle der KI in den Zusammenfassungen transparenter machen sollte. Nun hat das Unternehmen aber beschlossen, die Funktion für Nachrichten- und Unterhaltungs-Apps komplett zu deaktivieren.
Ein Apple-Sprecher bestätigte: „Mit den neuesten Beta-Versionen von iOS 18.3, iPadOS 18.3 und macOS Sequoia 15.3 werden Benachrichtigungs-Zusammenfassungen für die Kategorien Nachrichten und Unterhaltung vorübergehend nicht verfügbar sein.“
Für andere Apps soll die KI-gestützte Zusammenfassung von Benachrichtigungen weiterhin bestehen, allerdings mit kursivem Text, um sie als automatisierte Inhalte zu kennzeichnen.
BBC begrüßt Entscheidung
Die BBC zeigte sich erleichtert über den Schritt:
„Wir freuen uns, dass Apple auf unsere Bedenken gehört und die Zusammenfassungsfunktion für Nachrichten pausiert hat. Unser oberstes Ziel ist es, die Genauigkeit der Nachrichten zu gewährleisten, um Vertrauen bei unserem Publikum aufzubauen und zu erhalten.“
Apples KI-Strategie unter Druck
Die Funktion wurde ursprünglich im Dezember 2024 in Großbritannien eingeführt und sollte laut Apple den Alltag der Nutzer effizienter gestalten. Sie fasste mehrere App-Benachrichtigungen zusammen und präsentierte sie als eine einzige Nachricht auf dem Sperrbildschirm.
Die Entscheidung, die Funktion nun zu pausieren, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Apple: Das Unternehmen steht unter Druck, bedeutende Fortschritte im Bereich künstliche Intelligenz zu präsentieren. Investoren hatten gehofft, dass neue KI-Technologien die Nachfrage nach iPhones und anderen Apple-Geräten steigern könnten.
Allerdings musste Apple kürzlich einen Aktienverlust von mehr als 4 % hinnehmen, nachdem Berichte über rückläufige Verkaufszahlen in China bekannt wurden.
Fazit: Apple reagiert, doch die Herausforderung bleibt
Mit der vorübergehenden Abschaltung der KI-gestützten Nachrichten-Zusammenfassungen reagiert Apple auf den öffentlichen Druck. Doch die Frage bleibt: Wie gut sind KI-Systeme wirklich darin, Nachrichten korrekt und verständlich zusammenzufassen?
Während Apple versucht, seine KI-Technologien weiterzuentwickeln, bleibt das Unternehmen in einer Zwickmühle zwischen Innovation und Verantwortung – denn in der heutigen Zeit können Fehlinformationen weitreichende Folgen haben.
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