Die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump haben unter behinderten Bundesangestellten Besorgnis und Wut ausgelöst. Nachdem Trump in einer Pressekonferenz die Diversitäts- und Inklusionspolitik der Federal Aviation Administration (FAA) kritisierte und andeutete, dass Menschen mit Behinderungen für ein tragisches Flugzeugunglück mitverantwortlich sein könnten, wächst die Angst vor Diskriminierung und Arbeitsplatzverlusten.
Trump attackiert Inklusionspolitik ohne Beweise
Während Rettungskräfte nach dem schlimmsten Flugzeugunglück in den USA seit zwei Jahrzehnten im Potomac River nach Opfern suchten, behauptete Trump, die FAA stelle gezielt Menschen mit „schweren geistigen Behinderungen und psychischen Erkrankungen“ ein und setze damit die Flugsicherheit aufs Spiel. Beweise für diese Behauptung lieferte er nicht.
Die Äußerungen lösten einen Aufschrei unter Bundesangestellten mit Behinderungen aus, von denen viele Militärveteranen sind. In Gesprächen mit USA TODAY äußerten sie anonym ihre Sorge vor Diskriminierung und Arbeitsplatzverlust.
📢 „Dem Präsidenten die ganze Zeit auf der Wand meines Büros zu sehen und dann solche Aussagen zu hören – das ist ein Schlag ins Gesicht“, sagte ein hörgeschädigter Mitarbeiter der Umweltschutzbehörde (EPA).
Wird Trumps Politik Arbeitsplätze für behinderte Menschen gefährden?
Seit Jahrzehnten gilt der öffentliche Dienst in den USA als Vorreiter für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, um historisch bedingte Benachteiligungen abzubauen. In der Vergangenheit haben sowohl republikanische als auch demokratische Präsidenten Programme gefördert, um Menschen mit Behinderungen und Veteranen eine stabile Anstellung zu ermöglichen.
Doch nun wächst die Angst, dass Trumps Pläne zur Reform des öffentlichen Dienstes diese Fortschritte zunichtemachen könnten.
🔹 9,4 % der Bundesangestellten identifizierten sich 2022 als behindert – eine Zahl, die möglicherweise noch höher liegt.
🔹 Laut einer Expertin könnten viele der geschaffenen Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen nun dauerhaft verloren gehen.
🔹 Ein Navy-Veteran berichtet, dass viele ehemalige Soldaten bereits aufhören, sich für Regierungsjobs zu bewerben, da sie sich in Trumps Administration nicht mehr willkommen fühlen.
📢 „Wenn diese Möglichkeiten verschwinden, kommen sie nicht wieder – und die Privatwirtschaft wird sie nicht ersetzen“, warnt eine Mitarbeiterin der FDA.
Abbau von Homeoffice-Regelungen trifft behinderte Mitarbeiter besonders hart
Besonders große Sorgen macht vielen behinderten Bundesangestellten Trumps angekündigte Einschränkung von Telearbeit.
Während der COVID-19-Pandemie war die Zahl der erwerbstätigen behinderten Menschen gestiegen, weil mehr flexible Arbeitsmodelle möglich waren. Jetzt fürchten viele, ihre Jobs zu verlieren.
📢 „Ich leide an PTBS nach Einsätzen im Irak und in Afghanistan. Die Arbeit im Homeoffice hilft mir, meinen Job zu machen und meine Familie zu versorgen. Jetzt habe ich Angst, dass ich alles verliere“, sagte ein Mitarbeiter des Veteranenministeriums (VA).
Eine Studie der Personalverwaltung der Bundesregierung ergab, dass 131.000 behinderte Arbeitnehmer von hybriden Arbeitsmodellen profitierten. Doch viele befürchten, dass künftige Anträge auf Telearbeit nun abgelehnt werden.
Werden behinderte Mitarbeiter gezielt entlassen?
Zusätzlich wächst die Angst vor einer Massenentlassung: Die Regierung forderte jüngst eine Liste mit Namen aller Angestellten auf Probezeit an – darunter viele, die über das „Schedule A“-Programm eingestellt wurden.
Diese Maßnahme sorgt für Spekulationen, dass gerade Menschen mit Behinderungen überdurchschnittlich betroffen sein könnten. Ein Mitarbeiter des Forstamtes sagte, viele seiner Kollegen hätten nun Panikattacken aus Angst, entlassen zu werden.
📢 „Es ist schockierend, dass ausgerechnet die verwundbarsten Mitarbeiter – Veteranen und Menschen mit Behinderungen – ins Visier geraten“, erklärte er.
„Es geht nicht um Parteien – es geht um Moral“
Viele behinderte Regierungsangestellte betonen, dass dies keine parteipolitische, sondern eine moralische Frage sei.
📢 „Man kann die Regierung effizienter machen, ohne Menschen mit Behinderungen zu diskriminieren. Ich habe mein Leben dem öffentlichen Dienst gewidmet – und jetzt frage ich mich, ob das alles umsonst war“, sagte ein Beamter des Innenministeriums.
Während Trump betont, er wolle eine „leistungsorientierte Regierung“, warnen Kritiker: Leistungsfähigkeit und Inklusion schließen sich nicht aus.
Ob Trumps Pläne wirklich zu einer gerechteren oder einfach nur zu einer ausgrenzenderen Verwaltung führen, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.
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