Fast ein Jahr nach einem mutmaßlichen Attentatsversuch auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump beginnt nun in Florida der Prozess gegen den 59-jährigen Ryan Wesley Routh. Der Angeklagte soll versucht haben, auf einem Golfplatz in West Palm Beach einen Anschlag auf Trump zu verüben.
„Scharfschützennest“ am Golfplatz
Laut Anklage soll Routh ein Gewehr durch den Zaun eines Golfclubs gesteckt haben – nur ein Loch entfernt von der Stelle, an der Trump spielte. Ermittler werfen ihm vor, dort eine Art „Scharfschützennest“ aufgebaut zu haben. Anschließend soll er vom Tatort geflohen sein.
Belastende Beweise
Die Staatsanwaltschaft will mehrere zentrale Beweise vorlegen:
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Augenzeugenberichte, die Routh beim Verlassen des Tatorts gesehen haben wollen.
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Aussagen von Waffenverkäufern, die ihm das Gewehr verkauft haben sollen.
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Ein Brief, der angeblich von Routh verfasst wurde und in dem er selbst schreibt: „Dies war ein Attentatsversuch auf Donald Trump.“
Prozess unter Richterin Cannon
Die Jury-Auswahl für den Prozess beginnt am Montag im Bundesgericht in Fort Pierce, Florida. Den Vorsitz hat Richterin Aileen Cannon, die bereits im Jahr 2024 im Mittelpunkt stand, als sie das Verfahren zu den geheimen Dokumenten gegen Trump wegen Verfahrensfragen einstellte – ein Vorgehen, das damals starke Kritik auf sich zog.
Angeklagter verteidigt sich selbst
Besonders brisant: Routh hat entschieden, sich selbst zu verteidigen. Ein ungewöhnlicher Schritt in einem Prozess dieser Schwere. Beobachter gehen davon aus, dass dies die ohnehin heikle Verhandlung noch komplizierter machen könnte.
Schwere Vorwürfe
Routh muss sich gleich in mehreren Anklagepunkten verantworten, darunter:
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versuchter Attentatsmord auf einen großen Präsidentschaftskandidaten,
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Angriff auf einen Bundesbeamten,
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illegaler Besitz von Schusswaffen und Munition trotz Vorstrafen,
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Besitz einer Waffe mit entferntem Seriennummern-Code.
Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine sehr lange Haftstrafe.
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