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Analyse des Jahresabschlusses der WealthCap Immobilienfonds Deutschland 36 Komplementär GmbH für das Geschäftsjahr 2024

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1. Allgemeine Einschätzung

Der Jahresabschluss der WealthCap Immobilienfonds Deutschland 36 Komplementär GmbH zeigt im Geschäftsjahr 2024 eine deutliche Verschlechterung der Ertragslage im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist der Jahresfehlbetrag von -220.031,84 EUR, der den Jahresüberschuss von 318.436,29 EUR aus dem Vorjahr ins Gegenteil verkehrt hat.

Positiv hervorzuheben ist die Stabilität des Anlagevermögens und die geringe Höhe der Rückstellungen. Problematisch sind jedoch die gestiegenen Verbindlichkeiten, insbesondere gegenüber verbundenen Unternehmen.


2. Positive Aspekte

2.1 Stabilität des Anlagevermögens

Das Anlagevermögen blieb mit 12,49 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Diese Konstanz deutet darauf hin, dass die Gesellschaft keine bedeutenden Abwertungen oder Veräußerungen vorgenommen hat, was auf eine stabile Vermögensstruktur schließen lässt.

2.2 Geringe Rückstellungen

Die Rückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken (von 94.685,54 EUR auf 70,00 EUR). Dies weist darauf hin, dass weniger unsichere Verpflichtungen oder erwartete Zahlungen im Raum stehen. Besonders die Steuerrückstellung von 0 EUR zeigt, dass keine zusätzlichen Steuerforderungen erwartet werden.


3. Negative Aspekte

3.1 Jahresfehlbetrag und Ertragslage

Der Jahresfehlbetrag von -220.031,84 EUR stellt eine erhebliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr dar. Der Übergang von einem Jahresüberschuss in einen Verlust deutet auf eine Kombination aus gestiegenen Kosten und sinkenden Einnahmen hin. Dies ist besonders kritisch, da das Unternehmen damit Eigenkapital verliert und die finanzielle Stabilität gefährdet ist.

3.2 Steigende Verbindlichkeiten

Die Gesamtverbindlichkeiten stiegen von 13,65 Mio. EUR auf 14,59 Mio. EUR. Besonders problematisch sind die Verbindlichkeiten gegenüber:

  • Verbundenen Unternehmen: Anstieg um rund 945.000 EUR (von 3,42 Mio. EUR auf 4,36 Mio. EUR).

  • Beteiligungsunternehmen: Anstieg um 552.000 EUR (von 9,52 Mio. EUR auf 10,07 Mio. EUR).

  • Sonstige Verbindlichkeiten: Leichter Rückgang, aber immer noch auf einem hohen Niveau von 151.386,58 EUR.

Die stark gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen deuten darauf hin, dass die GmbH vermehrt auf interne Finanzierungen angewiesen ist, was langfristig zu Abhängigkeiten führen kann.

3.3 Fehlende Liquiditätsreserven

Das Guthaben bei Kreditinstituten beträgt 0 EUR (Vorjahr: 286 EUR). Dieser Wert verdeutlicht, dass die Gesellschaft keine kurzfristigen liquiden Mittel besitzt. Dies birgt ein hohes Liquiditätsrisiko, da unerwartete Zahlungsverpflichtungen nur schwer zu erfüllen sind.

3.4 Geringes Eigenkapital

Das Eigenkapital beträgt -194.467,25 EUR und weist somit einen negativen Wert aus. Dieser Verlustvortrag ist besonders kritisch, da er die Bonität der Gesellschaft belastet und künftige Finanzierungsmöglichkeiten erschwert.


4. Bewertung der Finanzlage

4.1 Verschlechterung der Eigenkapitalquote

Die negative Entwicklung des Eigenkapitals hat die Eigenkapitalquote deutlich verschlechtert. Dies gefährdet die Kreditwürdigkeit und erhöht das Risiko von Finanzierungsengpässen.

4.2 Abhängigkeit von verbundenen Unternehmen

Die gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen und beteiligten Unternehmen zeigen eine starke finanzielle Abhängigkeit. Sollte eine dieser Finanzierungsquellen ausfallen, könnte dies die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft gefährden.

4.3 Keine Liquiditätspuffer

Die fehlenden Guthaben bei Kreditinstituten und die daraus resultierende Null-Liquidität sind ein klares Anzeichen für eine prekäre finanzielle Lage. Eine Verbesserung der Liquiditätsreserve ist dringend notwendig, um kurzfristige Verpflichtungen zu decken.


5. Risikobetrachtung

5.1 Finanzierungsrisiken

Die stark gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bergen das Risiko einer Überfinanzierung durch interne Quellen. Sollten diese Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen, wäre die Gesellschaft in ihrer Liquidität stark eingeschränkt.

5.2 Insolvenzrisiko durch negatives Eigenkapital

Das negative Eigenkapital erhöht die Gefahr einer Überschuldung. Da die Gesellschaft weiterhin tätig ist, wird von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Sollte jedoch die finanzielle Unterstützung durch verbundene Unternehmen wegfallen, könnte dies die Insolvenzgefahr erhöhen.


6. Chancen und Empfehlungen

6.1 Verbesserung der Ertragslage

Um die Eigenkapitalbasis zu stärken, sollte die Gesellschaft ihre Ertragssituation verbessern. Dies könnte durch:

  • Kostenreduktion (z.B. Verwaltungskosten)

  • Effizientere Bewirtschaftung der bestehenden Beteiligungen

  • Verkauf von nicht strategischen Beteiligungen zur Liquiditätsbeschaffung

6.2 Stärkung der Liquidität

Es sollte eine Liquiditätsreserve aufgebaut werden, um kurzfristige Verbindlichkeiten abzudecken. Dies könnte durch eine Kreditlinie oder einen Kreditrahmenvertrag geschehen.

6.3 Reduktion von Verbindlichkeiten

Um die Abhängigkeit von verbundenen Unternehmen zu verringern, sollte eine Schuldentilgung in Betracht gezogen werden. Alternativ könnten bestehende Verbindlichkeiten in Eigenkapital umgewandelt werden.

6.4 Verbesserung des Finanzmanagements

Es ist ratsam, ein strukturiertes Liquiditätsmanagement einzuführen, um die Zahlungsfähigkeit besser zu überwachen. Dies sollte durch monatliche Finanzberichte und eine Liquiditätsprognose unterstützt werden.


7. Fazit

Die WealthCap Immobilienfonds Deutschland 36 Komplementär GmbH befindet sich in einer finanziell angespannten Lage. Der Jahresfehlbetrag und die gestiegenen Verbindlichkeiten belasten die finanzielle Stabilität erheblich. Um die Insolvenzgefahr zu minimieren, sollte die Gesellschaft die Ertragslage verbessern und die Abhängigkeit von internen Finanzierungen reduzieren. Die Umsetzung eines effizienten Liquiditätsmanagements ist zwingend erforderlich, um die Zahlungsfähigkeit auch bei unvorhergesehenen Belastungen sicherzustellen.

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