Das Immobilienprojekt BERGBLICK Residenzen wirbt mit ansprechenden Eckdaten: hochwertige Neubauten im alpenländischen Stil, eine idyllische Lage im bayerischen Oberland und eine prognostizierte Verzinsung von 9,5 % p.a. (bzw. 10,5 % für Early-Bird-Investoren). Doch hinter diesen attraktiven Versprechen verbirgt sich ein Investitionsmodell mit signifikanten Risiken, über die sich Anleger im Klaren sein sollten.
🧾 Finanzierung über Nachrangdarlehen – was bedeutet das?
Anleger investieren in dieses Projekt über ein sogenanntes qualifiziertes Nachrangdarlehen. Das bedeutet:
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Sie geben dem Projektentwickler Geld, das im Insolvenzfall erst nach allen anderen Gläubigern zurückgezahlt wird – wenn überhaupt.
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Es gibt keine Sicherheiten für Ihr Kapital (z. B. keine Grundbucheintragung).
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Die Rückzahlung ist vollständig abhängig vom Verkauf der geplanten Doppelhaushälften.
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Im schlimmsten Fall droht der komplette Verlust des eingesetzten Kapitals (Totalverlustrisiko).
Die gesetzlich vorgeschriebene Risikowarnung gemäß § 12 VermAnlG ist also nicht nur Formalität, sondern eine ernst zu nehmende Mahnung.
🧮 Rendite vs. Risiko: Wie realistisch sind 9,5 %?
Zinsen von 9,5 % p.a. klingen in Zeiten niedriger Zinsen (vor allem auf Spar- und Tagesgeldkonten) verlockend. Doch eine derart hohe Verzinsung ist kein Geschenk, sondern spiegelt das hohe Risiko der Anlage wider. Es handelt sich eben nicht um eine „Immobilienanlage“ im Sinne von Mieteinnahmen oder Grundbuchsicherheit, sondern um ein unternehmerisches Risiko-Investment, das wie Eigenkapital behandelt wird.
Einige kritische Punkte:
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Der Baubeginn ist erst für Ende 2025 geplant – bis dahin kann viel passieren: steigende Baukosten, Verzögerungen, Nachfrageeinbruch.
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Die Verkäufe sind noch nicht erfolgt, der Erfolg hängt stark vom lokalen Immobilienmarkt und der Preisentwicklung ab.
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Die Rückzahlung der Anlegergelder ist ausschließlich über die Verkaufserlöse geplant – gelingt der Vertrieb nicht wie erwartet, kann die Rückzahlung scheitern.
🗓️ Laufzeit und Rückzahlung: lange gebunden, spät bezahlt
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Die Anlage läuft regulär bis September 2027, maximal bis März 2028 – Anleger binden ihr Kapital für mehrere Jahre.
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Die Zinszahlung ist endfällig, d. h. es gibt keine laufenden Ausschüttungen. Der gesamte Betrag (Zinsen + Kapital) wird am Ende auf einmal gezahlt – sofern genug Geld da ist.
Das bedeutet: Anleger haben über Jahre hinweg keinen Liquiditätszufluss und tragen das volle Risiko bis zum Schluss.
🧠 Fazit: Nur für risikobewusste Anleger mit Totalverlust-Toleranz
Das Projekt BERGBLICK Residenzen mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen – mit idyllischer Lage, solider Planung und marktfähigem Konzept. Dennoch gilt:
✅ Attraktive Rendite = hohes Risiko.
Diese Form der Geldanlage ist keine klassische Immobilieninvestition, sondern eine unternehmerische Beteiligung mit spekulativem Charakter. Wer hier investiert, sollte:
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Das eingesetzte Kapital komplett verlieren können, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
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Die lange Kapitalbindung und fehlende Zwischenzahlungen verkraften können.
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Die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt kritisch beobachten und das Projekt aktiv begleiten.
⚠️ Wichtiger Hinweis:
Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Der prognostizierte Ertrag ist nicht garantiert.
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