Na sowas! Da entwickeln Biontech und Pfizer in Windeseile einen Covid-19-Impfstoff, retten Millionen Leben – und dann stellt sich heraus: Ein Teil der Technologie war gar nicht so ganz „Eigenproduktion“. Moderna jedenfalls sieht das so und hat kurzerhand vor Gericht auf Schadenersatz geklagt – und gewonnen.
Patent? Ach ja, da war ja was…
Der Vorwurf: Biontech und Pfizer haben sich großzügig bei Modernas Patenten bedient – aber leider vergessen, dafür zu bezahlen. Ein Versehen? Wohl kaum. Schließlich gaben sie selbst zu, das Patent benutzt zu haben. Ihr Argument: Moderna habe doch 2020 in einer Presseerklärung gesagt, dass die Nutzung erlaubt sei – solange die Pandemie anhält.
Blöd nur, dass Moderna diese großzügige Erlaubnis bereits am 7. März 2022 wieder einkassierte. Damit wären Biontech und Pfizer spätestens ab diesem Zeitpunkt in der Bringschuld gewesen. Doch offenbar dachte man sich in Mainz: „Na, vielleicht merkt’s ja keiner…“
Jetzt wird’s teuer
Nun muss Biontech nicht nur die offizielle Umsatzbeichte ablegen und detailliert auflisten, wie viel sie mit dem angeblich geklauten Patent verdient haben – sondern auch Schadenersatz zahlen. Wie hoch dieser ausfällt, steht noch nicht fest, aber es dürfte keine Peanuts sein.
Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Falls Biontech also in Berufung geht, muss sich das Oberlandesgericht Düsseldorf erneut mit der Frage beschäftigen: Geniales Impfstoff-Management oder dreiste Patent-Nachlässigkeit?
Wie auch immer es ausgeht – eines ist sicher: In der Pharmaindustrie wird genauso hart um Patente gestritten wie um Menschenleben gerungen.
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