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Alabama-Kleinstadt schließt ihre Polizei – weil sie selbst krimineller war als die Kriminellen

Falkenpost (CC0), Pixabay
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Eine Kleinstadt in Alabama muss sich nach neuen Hütern des Gesetzes umsehen, denn ihre eigene Polizei war anscheinend mehr Mafia als Ordnungshüter. Nach einer umfangreichen Untersuchung hat eine Grand Jury empfohlen, die gesamte Hanceville Police Department (HPD) aufzulösen – denn statt Verbrechen zu bekämpfen, waren die Beamten offenbar selbst tief in Drogenhandel, Korruption und Beweismittelmanipulation verstrickt.

Das Urteil der Jury ist vernichtend: Die Behörde habe sich „eher wie ein kriminelles Unternehmen als eine Polizeibehörde“ verhalten. Und die Liste der Vergehen liest sich wie das Drehbuch einer besonders schlechten Cop-Serie.

Was ist passiert?

Auslöser des Skandals war der Tod von Christopher Michael Willingham, eines 49-jährigen Dispatch-Supervisors der Polizei, der im August 2024 tot in der Wache aufgefunden wurde. Die Obduktion ergab, dass er eine bunte Mischung aus Fentanyl, Amphetaminen, Diazepam und weiteren Substanzen im Blut hatte. Die Quelle dieser Drogen? Die hauseigene Beweismittelkammer, die laut der Untersuchung weder gesichert noch ordentlich verwaltet wurde.

Beweismittelkammer mit Besenstiel geöffnet

Falls man sich unter einer gut gesicherten Polizeievidence-Kammer eine schwere Metalltür mit Fingerabdruckscanner vorstellt – weit gefehlt! Die Beamten in Hanceville bevorzugten einen deutlich unkonventionelleren Ansatz.

Ein Video zeigte, wie Personen durch ein Loch in der Wand in die Beweiskammer schlüpften – und wer nicht durchpasste, konnte einfach einen Besenstiel verwenden, um sich Beweise und Drogen herauszufischen.

Das wirft natürlich Fragen auf: Hatte die Wache kein Budget für ein Schloss? Oder war das der innovative Beitrag der HPD zur „barrierefreien Polizeiarbeit“?

Beamte mit mehr Anklagen als Einsätzen

Fünf Polizisten und die Ehefrau eines Beamten wurden wegen diverser Vergehen angeklagt. Darunter:

  • Der Polizeichef selbst, Jason Marlin, wegen Vertuschung von Verbrechen und Beweismittelmanipulation
  • Ein Beamter, der Computer hackte, Drogen verteilte und sein Amt für persönliche Vorteile missbrauchte
  • Ein anderer, der sich als Drogendealer versuchte und dabei erwischt wurde

Insgesamt wurden mehrere Fälle von Drogenhandel, Amtsmissbrauch und Beweismittelmanipulation festgestellt. Kurz gesagt: Wenn es ein Verbrechen gab, dann hat die HPD es wohl selbst begangen.

Lösung: Polizei einfach abschaffen

Nach der Untersuchung kam die Jury zu dem logischen Schluss: Die Hanceville Police Department ist nicht mehr zu retten.

Die Vorschläge:

  1. Die gesamte Behörde sofort auflösen – Das Gesetz muss in Hanceville fortan ohne Polizisten auskommen.
  2. Eine andere Strafverfolgungsbehörde soll einspringen – Lokale oder staatliche Behörden sollen übernehmen, bis sich die Stadt eine neue Polizei leisten kann (und hoffentlich diesmal ohne Besenstiele in der Beweiskammer).
  3. Ein neues System zur Verwaltung von Beweismitteln entwickeln – Vielleicht eins mit Türen, die nicht per Hand aufgebrochen werden können.

Stadtverwaltung: „Ups, unser Fehler!“

Der Bürgermeister von Hanceville gab nach der Entscheidung eine Erklärung ab und zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Missstände. Er versprach „notwendige Korrekturmaßnahmen“, damit die Bürger der Stadt bald wieder einer Behörde vertrauen können.

Doch die Frage bleibt: Wie konnte das alles so lange unbemerkt bleiben?

Eines ist sicher: Hanceville braucht dringend eine neue Polizeibehörde – oder ein sehr gutes Bewerbungsschreiben an die Mafia.

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