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Abgewürgt: Die deutsche Autoindustrie im Standgas der Geschichte

Alexas_Fotos (CC0), Pixabay
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Stillstand auf der Überholspur: Die deutsche Autoindustrie – einst unangefochtener König auf dem globalen Asphalt – gurkt aktuell mit eingeschaltetem Warnblinker durch eine Welt, die plötzlich auf Elektroantrieb und asiatische Effizienz abbiegt.

Laut neuestem Zahlenmaterial, das vermutlich unter Tränen zusammengetragen wurde, erlebten unsere „Premiumhersteller“ (Volkswagen, BMW, Mercedes) im dritten Quartal einen kollektiven Einbruch ihres Betriebsgewinns um sagenhafte 76 Prozent. Zur Erinnerung: Das letzte Mal war es so finster in den Bilanzen, da lief „Wetten, dass..?“ noch im ZDF.

Während Chinas BYD, Geely und Co. scheinbar im Akkord E-Autos ausspucken, beschäftigen sich deutsche Hersteller mit wichtigeren Dingen: Rückrufaktionen, Verwaltungsumbauten und dem sehr deutschen Hobby, sich selbst im Weg zu stehen.

Marge? Marge wer?

Im globalen Vergleich landet Deutschland übrigens ziemlich weit hinten – irgendwo zwischen „noch da“ und „gleich egal“. EY hat gnadenlos nachgerechnet: Die operative Marge der Top-Hersteller liegt bei 3,9 % – dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Als Spitzenreiter glänzt übrigens Suzuki mit einer Marge von 9,2 %. Wer hätte gedacht, dass die Hersteller der Autos mit dem Charme einer Butterbrotdose einmal an Deutschland vorbeiziehen?

China fährt voraus – Deutschland fährt mit… dem Taxi hinterher

In China rollt der Rubel – pardon, der Yuan. 30 Millionen Autos wurden dort dieses Jahr gebaut. Deutschland? Spielt mit 15 % Weltmarktanteil in der Kreisliga. Der Anteil deutscher Hersteller am chinesischen Absatz sinkt wie ein nicht bestandener TÜV – von 39 % auf 29 %. Der Grund? Die Chinesen haben keine Lust mehr auf teure Träume mit deutscher Bedienungsanleitung. Sie kaufen lokal. Und elektrisch. Und zwar sofort.

Politische Vollbremsung inklusive

Zurück in Europa denkt die EU über eine Aufweichung der CO₂-Ziele nach. Ausgerechnet jetzt, wo der Klimawandel brennt wie ein durchdrehender Dieselmotor. Fachleute sprechen von einem „Glaubwürdigkeitsverlust“. Oder wie man in der Autoindustrie sagt: Business as usual.

Ausblick: Zukunft mit Nebelscheinwerfern

Während Experten wie Ferdinand Dudenhöffer warnen, dass die Beschäftigtenzahl bis 2027 auf unter 650.000 fallen könnte, träumt man in Wolfsburg und München noch vom großen Comeback. Vielleicht, wenn man „E-Auto“ einfach als Abkürzung für „Ewig gestriger Antrieb“ umdefiniert?

Denn eines scheint sicher: Wer heute ein deutsches Auto kaufen will, braucht vor allem eins – ein gutes Gewissen, einen dicken Geldbeutel und ein ganzes Ladegerät voll Geduld.

Fazit: Die deutsche Autoindustrie wollte die Zukunft bauen – hat aber die Navigation vergessen. Und während China Vollgas gibt, suchen wir noch nach dem Rückwärtsgang, der sich wie Fortschritt anfühlt.

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