Ein 91 Jahre alter Mann aus Brandenburg ist vom Landgericht Potsdam wegen heimtückischen Mordes an seiner Ehefrau zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Der ehemalige Staatsanwalt hatte im Mai dieses Jahres seine 87-jährige, pflegebedürftige Frau in einem Heim in Rathenow mit einer Axt getötet.
Nach Überzeugung des Gerichts handelte der Mann heimtückisch und gezielt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er die Tat am 19. Mai beging, während seine Ehefrau bettlägerig war und keine Möglichkeit hatte, sich zu wehren.
Allerdings berücksichtigte die Kammer das hohe Alter des Angeklagten sowie seine deutlich eingeschränkte Steuerungsfähigkeit. Laut einer Gerichtssprecherin ging das Gericht aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen davon aus, dass der Mann das Unrecht seiner Tat nur noch eingeschränkt erkennen konnte. Deshalb wurde die an sich lebenslange Freiheitsstrafe auf sieben Jahre reduziert.
Die Verteidigung hatte eine mildere Strafe von fünf Jahren gefordert und argumentiert, der Fall ähnele einer „Tötung auf Verlangen“, da die Ehefrau den Tod selbst gewollt habe. Der Angeklagte hatte ausgesagt, seine Frau habe wegen ihres schlechten Gesundheitszustands sterben wollen und ihn mehrfach darum gebeten.
Das Gericht folgte dieser Darstellung jedoch nicht. Es sah weder ausreichende Beweise für ein ausdrückliches Tötungsverlangen der Frau noch eine Rechtfertigung für die Tat. Der Fall hatte in Brandenburg großes Aufsehen erregt – auch wegen des hohen Alters des Täters und seiner Vergangenheit als Jurist.
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