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„60 Minutes“-Chef Bill Owens tritt zurück – verweist auf politischen Druck nach Trump-Klage

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Bill Owens, langjähriger Executive Producer des renommierten US-Nachrichtenmagazins 60 Minutes, hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. In einer internen Mitteilung an das Team des CBS-Formats begründete Owens seinen Schritt damit, dass er die redaktionelle Kontrolle über die Sendung verloren habe.

„In den letzten Monaten wurde mir klar, dass ich die Sendung nicht mehr so führen kann, wie ich es 37 Jahre lang bei CBS – und 24 Jahre bei 60 Minutes – getan habe“, schrieb Owens. Er habe stets versucht, das Format und seinen journalistischen Anspruch zu verteidigen, ziehe sich nun aber zurück, „damit die Sendung weitermachen kann – nur nicht mit mir an der Spitze“.

Der Rücktritt erfolgt vor dem Hintergrund einer laufenden Klage von Ex-Präsident Donald Trump gegen CBS und die Konzernmutter Paramount Global. Trump fordert zehn Milliarden US-Dollar Schadenersatz, da ein Interview mit Ex-Vizepräsidentin Kamala Harris seiner Ansicht nach manipulativ geschnitten worden sei. Seitdem hat Trump wiederholt gefordert, CBS die Sendelizenz zu entziehen, und die zuständige Medienaufsicht FCC unter Druck gesetzt.

60 Minutes übergab mittlerweile das komplette Interviewmaterial an die FCC, und beide Seiten einigten sich jüngst auf einen Mediator im Rechtsstreit. Beobachter werten Owens’ Rücktritt als direkten Erfolg für Trump – und als Zeichen für zunehmenden politischen Einfluss auf US-Medienhäuser.

CBS-Chefin Wendy McMahon lobte Owens in einer E-Mail als „Journalisten mit Integrität, Neugier und einem unerschütterlichen Bekenntnis zur Wahrheit“. Er habe den öffentlichen Diskurs mitgeprägt und werde das Team in den kommenden Wochen weiter begleiten. Einen Nachfolger gibt es bislang nicht.

Interne Stimmen aus der Redaktion zeigen sich alarmiert: Laut einem anonymen Produzenten gegenüber CNN sei die Klage „haltlos“, doch Owens habe sich geweigert, sich zu entschuldigen oder Kompromisse einzugehen. „Er hat für unabhängigen Journalismus gekämpft – und das hat ihn den Job gekostet.“

Ein anderer Kommentator formulierte es drastischer: „Er hat sich geopfert – in der Hoffnung, dass unsere Führungsetage aufwacht und begreift, was 60 Minutes wirklich ausmacht.“

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