Was bedeutet eigentlich „6-7“? Diese scheinbar sinnfreie Kombination aus Zahlen hat sich 2025 zum viralen Sprachphänomen entwickelt – und wurde nun von Dictionary.com offiziell zum „Wort des Jahres“ gekürt. Besonders beliebt ist es bei Gen Z und Gen Alpha, also Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube unterwegs sind.
Doch was steckt dahinter?
Von der Musik zum Meme
Ursprung des Trends ist der Song „Doot Doot“ des Rappers Skrilla, veröffentlicht im Dezember 2024. In einem Vers heißt es: „The way that switch, I know he dyin’. 6-7.” Eine klare Bedeutung hat Skrilla nie genannt – laut „Know Your Meme“ könnte es sich auf eine Straße in seiner Heimatstadt Philadelphia beziehen.
Populär wurde „6-7“ allerdings erst durch TikToks, in denen Basketballstar LaMelo Ball im Mittelpunkt steht. In Highlight-Videos wurde sein Spielstil dem Song unterlegt – mit dem Vermerk, Ball sei „6’7“ (1,99 m) groß. Daraus entstand ein viraler Clip mit einem Kind, das vor der Kamera begeistert „6-7“ ruft – der Startschuss für unzählige Parodien, Tänze und Slang-Nutzungen.
Slang ohne Sinn – oder doch mit?
„6-7“ kann heute alles und nichts bedeuten. Man nutzt es als Antwort auf beliebige Fragen („Wie geht’s?“ – „6-7“), als Ausdruck von Unsicherheit, als Witz, oder einfach, um andere zu verwirren. Diese Art von Ausdruck nennt man mittlerweile „Brainrot-Slang“ – Sprache, die bewusst unsinnig, absurd oder ironisch ist.
Der Linguist Jesse Sheidlower erklärt: „Das ist nicht für Erwachsene gedacht – und genau das ist der Punkt.“ Die Nutzung solcher Wörter sei Ausdruck von Gruppenzugehörigkeit, digitalem Humor und jugendlicher Sprachkreativität.
Sprachwandel im digitalen Zeitalter
Laut Sprachexperten ist „6-7“ mehr als nur ein Meme – es sei ein sozialer Code, ein Teil der Internetkultur. „Wenn jemand das sagt, dann ruft er kein Meme auf, sondern ein Gefühl“, so Steve Johnson, Leiter des Dictionary Media Group.
In einer Welt, in der sich Trends in Sekunden verbreiten und Bedeutungen fließend sind, steht „6-7“ exemplarisch für das Sprachverhalten junger Generationen – und bringt ältere zum Staunen. Oder zum Kopfschütteln.
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