Aufarbeitung

Nach dem brutalen Massaker an einer Schule im US-Bundesstaat Texas mit 21 Toten steht die Polizei wegen dramatischer Versäumnisse schwer unter Druck.

Offiziellen Angaben zufolge waren bereits zu einem frühen Zeitpunkt 19 Polizisten vor dem Klassenraum, in dem sich der Täter mit Lehrern und Schülern verschanzt hatte – unternahmen aber nichts. Nun will das US-Justizministerium den Einsatz genauer untersuchen. US-Präsident Joe Biden besuchte am Sonntag die Gemeinde Uvalde, in der die Trauer zunehmend in Wut umschlägt.

Was Ermittler auf Basis von Videoaufnahmen, Zeugenaussagen, Polizeikommunikation und Notrufen bisher rekonstruiert haben, ist erschütternd. Der Schütze drang demnach um kurz nach 11.30 Uhr Ortszeit in die Volksschule und in den Klassenraum ein und begann zu schießen. Wenige Minuten später waren die ersten Polizisten vor dem Klassenzimmer. Es folgten weitere Beamte. Um kurz nach 12.00 Uhr Ortszeit waren 19 Polizisten im Gang vor dem Klassenraum postiert.

Um die gleiche Zeit begannen nach offiziellen Angaben Schüler aus dem Inneren des Zimmers verzweifelt, den Notruf der Polizei zu wählen. Darunter war eine Schülerin, die mehrmals hintereinander anrief. Mit flüsternder Stimme berichtete sie zuerst von mehreren Toten. In einem anderen Anruf sagte sie wenig später, acht bis neun Schüler seien noch am Leben. Noch immer kam keine Hilfe. 40 Minuten nach dem ersten Anruf flehte das Mädchen, man möge bitte sofort die Polizei schicken.

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