Heute jährt sich der Beginn des Berliner Mauerbaus zum 64. Mal. Am 13. August 1961 begann die DDR-Führung, unterstützt durch sowjetische Truppen, mit dem Abriegeln der innerstädtischen Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. Was als angebliche „Schutzmaßnahme“ deklariert wurde, war in Wahrheit der Versuch, eine immer größer werdende Fluchtbewegung aus der DDR zu stoppen. Innerhalb weniger Stunden entstanden Stacheldrahtverhaue, Straßensperren und erste Mauerabschnitte – eine Grenze, die Deutschland fast drei Jahrzehnte trennte.
In Berlin und an vielen ehemaligen Grenzorten wird heute der Opfer gedacht, die unter diesem Regime litten. Kulturstaatsministerin Claudia Weimer erklärte, die Berliner Mauer stehe für das „menschenverachtende Grenzregime der DDR, für Unfreiheit und staatliche Willkür“. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dieses Unrecht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die Geschehnisse auch künftigen Generationen zu vermitteln. Nur so könne ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie zerbrechlich Freiheit und Demokratie sind.
Zwischen dem Bau der Mauer 1961 und ihrem Fall am 9. November 1989 starben nach aktuellen Forschungsergebnissen mindestens 140 Menschen an der innerdeutschen Grenze im Berliner Bereich – viele von ihnen bei waghalsigen Fluchtversuchen. Einige ertranken in der Spree, andere wurden von DDR-Grenzsoldaten erschossen oder starben bei Unfällen während der Flucht. Hunderte weitere wurden verletzt oder inhaftiert, oft unter lebensgefährlichen Umständen.
Das Gedenken am heutigen Tag soll nicht nur an die individuellen Schicksale erinnern, sondern auch als Mahnung dienen: Freiheit ist nicht selbstverständlich. Die Aufarbeitung der SED-Diktatur und ihrer Opfer bleibt eine dauerhafte Verpflichtung, um aus der Geschichte zu lernen und ähnliche Formen der Unterdrückung in der Zukunft zu verhindern.
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