Die US-Regierung verschärft im internationalen Handelsstreit den Ton: Finanzminister Scott Bessent kündigte an, dass Präsident Donald Trump ab der kommenden Woche Briefe an zahlreiche Handelspartner versenden werde. Sollten keine Einigungen erzielt werden, würden die Zölle ab dem 1. August auf das Niveau der ursprünglichen Ankündigungen vom 2. April zurückkehren – mit Aufschlägen von bis zu 50 Prozent auf bestimmte Importe.
Laut Bessent stehen mehrere Handelsvereinbarungen „kurz vor dem Abschluss“. In den kommenden Tagen seien bedeutende Ankündigungen zu erwarten. Welche Länder konkret betroffen sein könnten, blieb zunächst unklar. Trump hatte in der Vergangenheit von bis zu zwölf Adressaten gesprochen – ob auch EU-Staaten dabei sind, ließ er offen.
EU im Visier
Für die Europäische Union könnte es ab dem 9. Juli ernst werden: Sollte Brüssel den Forderungen Washingtons nicht nachkommen, drohen laut Trump zusätzliche Zölle auf Einfuhren aus der EU. Der Präsident hatte der EU eine rund 90-tägige Frist für Verhandlungen eingeräumt. Diese läuft nun aus, der Ausgang bleibt ungewiss.
Ein möglicher Kompromiss, so dpa-Informationen, könnte darin bestehen, dass der bereits eingeführte Basiszoll der USA bestehen bleibt – Sonderregelungen müssten aber für Branchen wie die Automobil-, Chemie-, Pharma-, Stahl- und Aluminiumindustrie ausgehandelt werden.
Spannungen vor neuem Höhepunkt
Die jüngsten Drohungen erhöhen den Druck auf die Verhandlungspartner erheblich. Gleichzeitig versuchen die USA, kleinere Länder ebenfalls zu Zugeständnissen zu bewegen. Das Handelsklima zwischen den USA und vielen ihrer Partner bleibt angespannt – mit möglichen Folgen für globale Lieferketten und Wirtschaftsbeziehungen.
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