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Zinswende mit Zinswunden – Die Fed erklärt die Wohnkrise zur Nebensache

geralt (CC0), Pixabay
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Es ist Dienstag auf dem Capitol Hill, und während halb Amerika seine Miete nicht mehr zahlen kann, sitzt Jerome Powell wie ein besonnener Bankbeamter auf Koffeinentzug vor dem Kongress. Thema: Wohnen wird unbezahlbar. Antwort: „Wir tun ja schon, was wir können.“ Übersetzt: „Nicht unser Problem.“

Eviktion statt Vision

Rep. Rashida Tlaib spricht Klartext: Mehr als die Hälfte der schwarzen Frauen in ihrem Wahlkreis hat schon mal eine Zwangsräumung erlebt. Jerome Powell nickt höflich und liefert die monetaristische Meditationsformel: Preisstabilität bringt’s schon irgendwann. Solange können ja alle Betroffenen einfach … in ihren Erinnerungen wohnen.

Powells Paradox: Baut mehr, aber bitte nicht jetzt

Powell räumt ein, dass hohe Zinsen den Wohnungsbau bremsen – so wie ein nasser Schwamm ein Lagerfeuer. Aber hey, „langfristig“ gebe es ja zu wenig Wohnungen, das sei nun wirklich nicht sein Job. Man könne schließlich auch nicht verlangen, dass der Feuerwehrchef für die Sprinkleranlage zuständig ist.

Bipartisaner Wohnbau-Würfelwurf

Ein paar Abgeordnete schlagen derweil vor, Fannie Mae und Freddie Mac aus der Obhut des Staates zu entlassen und das dadurch freigewordene Milliardenpaket in bezahlbares Wohnen zu stecken. Klingt fast wie: System reparieren mit dem Werkzeugkasten, den man vorher vergraben hat.

Baumaterialien? Zu teuer. Tarife? Hoch. Ideen? Fehlanzeige.

Selma Hepp, die Chefökonomin der Branche, fasst es nüchtern zusammen: Die Baukosten steigen schneller als der Glaube an die Zinssenkung. Und wenn dann auch noch Trump’sche Tarife auf Materialien knallen, wird die Einbauküche endgültig zum Luxusgut.

Das Fazit: Häuser für Menschen? Leider nicht wirtschaftlich.

Es herrscht Einigkeit darüber, dass nichts gebaut wird, was sich nicht lohnt. Sozialer Wohnungsbau? Träum weiter. Stattdessen diskutiert man auf höchster Ebene lieber, wie man „die Inflation bekämpft“, indem man sicherstellt, dass sich bald niemand mehr leisten kann, überhaupt zu konsumieren.

In der Zwischenzeit empfiehlt die Federal Reserve: Aufrechter Schlaf im Stehen. Zeltplätze sind momentan noch zinsfrei.

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