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Wirtschaft leidet unter Handelskonflikt zwischen Indien und Bangladesch

TonW (CC0), Pixabay
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Die Handelsbeziehungen zwischen Indien und Bangladesch haben sich in den letzten Wochen deutlich verschlechtert, was nun spürbare Auswirkungen auf Unternehmen beider Länder hat.

Hintergrund der Spannungen

Die Krise begann, nachdem Indien ohne Vorwarnung die Nutzung seiner Häfen und Flughäfen für den Weitertransport bangladeschischer Exportgüter in Drittländer stoppte. Als Reaktion darauf schränkte Bangladesch den Import von Baumwollgarn über Land ein – ein wichtiger Rohstoff für seine Textilindustrie. Zwar ist der Import per Schiff oder Flugzeug weiterhin möglich, diese Wege sind jedoch teurer und langsamer.

In der Vergangenheit nutzte Bangladesch besonders die indische Land-Luft-Route, um Kleidung für westliche Modemarken schnell nach Europa und in die USA zu liefern. Die Einschränkungen treffen damit direkt die stark exportorientierte Bekleidungsbranche – Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Textil-Exporteur weltweit.

Politischer Kontext

Hinter den Handelsmaßnahmen stehen politische Spannungen: Nach dem Sturz von Premierministerin Sheikh Hasina im August hat ein Übergangskabinett unter Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus die Macht übernommen. Hasina lebt im Exil in Indien – Dhaka fordert ihre Auslieferung wegen schwerer Vorwürfe, was Delhi bislang ignoriert.

Zudem sorgt Yunus’ pro-chinesische Rhetorik für Irritationen in Indien. Seine Äußerung, Bangladesch sei das „einzige Tor zum Meer“ für Indiens Nordosten, wird in Delhi als strategische Provokation gewertet – besonders angesichts wachsender chinesischer Investitionen nahe des sensiblen Siliguri-Korridors.

Wirtschaftlicher Schaden und politische Unsicherheit

Der Handelskonflikt trifft beide Seiten:

  • Indiens Baumwollgarn-Exporte nach Bangladesch im Wert von rund 1,6 Mrd. $ sind gefährdet.

  • Bangladeschs schnelle Textiltransporte über Indien brechen weg – wichtige Lieferketten für Marken wie Zara sind gestört.

  • Visabeschränkungen Indiens verhindern derzeit Reisen für viele Bangladescher, auch für medizinische Zwecke.

Zudem werden Forderungen laut, auch Indiens Transitrechte durch Bangladesch zu überprüfen. Diese ermöglichen Indien den Transport von Waren in seine nordöstlichen Bundesstaaten über bangladeschisches Territorium – ein geopolitisch und wirtschaftlich bedeutender Vorteil.

Fazit

Die gegenseitigen Sanktionen drohen, lang aufgebaute wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zu zerstören. Experten warnen: Sollte keine diplomatische Deeskalation erfolgen, könnten die wirtschaftlichen Folgen in der gesamten Region spürbar sein.

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