Zwischen 2013 und 2023 war Bitcoin laut Daten des Vermögensverwalters BlackRock in acht von elf Jahren das Anlagegut mit der höchsten Rendite. Im Jahr 2024 stieg der Kurs um 119 %. Doch 2025 scheint diese Erfolgsserie zu enden: Bis zum 23. Dezember hat Bitcoin rund 7 % an Wert verloren – im Gegensatz zum S&P‑500‑Index, der fast 18 % zulegte und damit das dritte Jahr in Folge zweistellige Gewinne verzeichnete.
Könnte 2026 also ein Comeback-Jahr für die Kryptowährung werden?
Makroökonomische Bedingungen könnten Bitcoin Rückenwind geben
Im September 2024 senkte die US-Notenbank erstmals seit Juli 2023 ihren Leitzins – es folgten fünf weitere Zinssenkungen. Generell gelten sinkende Zinsen als positiv für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin. Niedrige Anleiherenditen machen riskantere Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen attraktiver, weil dort höhere Renditen locken. Außerdem fördern niedrige Zinsen das Wirtschaftswachstum – was wiederum Aktienkurse und Unternehmensgewinne stützen kann.
Zusätzlich begann die US-Zentralbank mit einer neuen Runde quantitativer Lockerung („Quantitative Easing“), indem sie monatlich 40 Milliarden US-Dollar an Staatsanleihen kauft. Die letzte vergleichbare Maßnahme erfolgte im März 2020 – kurz danach stieg der Bitcoin-Kurs innerhalb eines Jahres um über 1.000 %.
Solche geldpolitischen Maßnahmen bringen zusätzliches Kapital in Umlauf, was insbesondere risikobehafteten Vermögenswerten zugutekommt. Zwei Indikatoren sind dabei besonders aussagekräftig: die Staatsverschuldung und die Geldmenge (M2). Beide sind zuletzt stark gewachsen – und dürften das auch 2026 tun. Das makroökonomische Umfeld spricht also für Bitcoin.
Bitcoin könnte 2026 den Markt übertreffen
Historisch betrachtet liefert der S&P 500 im Durchschnitt eine jährliche Gesamtrendite von rund 10 %. Für Bitcoin, mit seiner bekannten Volatilität, wäre es keine große Hürde, diesen Wert zu übertreffen – vor allem nicht unter den aktuellen Rahmenbedingungen.
Zudem gibt es zwei weitere Gründe für Optimismus:
- Nach Verlustjahren folgt oft ein starkes Comeback: 2025 dürfte das vierte Verlustjahr für Bitcoin in den letzten zwölf Jahren werden. In der Vergangenheit folgten auf Verlustjahre häufig enorme Kursgewinne. Nach einem Rückgang von 65 % im Jahr 2022 stieg Bitcoin 2023 um 156 %. Zwar sind vergangene Entwicklungen keine Garantie für zukünftige Erträge, aber die Historie zeigt: Bitcoin bleibt selten lange am Boden.
- Sorgen um Quantencomputer könnten übertrieben sein: Jüngst wurde über Risiken durch Quantencomputer diskutiert, die theoretisch in der Lage wären, Bitcoinkonten zu hacken. Experten halten diese Ängste jedoch für überzogen: Quantenrechner seien aktuell noch zu teuer, zu fehleranfällig und nicht leistungsfähig genug. Zudem arbeiten Bitcoin-Entwickler bereits an „quantensicheren“ Lösungen.
Sobald sich diese Unsicherheiten („FUD“ – Fear, Uncertainty, Doubt) legen, könnte sich die Marktstimmung verbessern und Bitcoin profitieren.
Fazit
Bitcoin hat 2025 enttäuscht – doch das kommende Jahr könnte deutlich besser laufen. Die geldpolitischen Rahmenbedingungen, historische Kursmuster und das Abflauen von Sicherheitsbedenken sprechen dafür, dass Bitcoin 2026 durchaus besser abschneiden könnte als der breite Markt. Anleger sollten die weitere Entwicklung aufmerksam beobachtet.
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