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WeTransfer beteuert: Keine KI-Trainings mit Nutzerdaten – nach öffentlichem Aufschrei

45925659 (CC0), Pixabay
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Nach massiver Kritik in sozialen Medien hat der File-Sharing-Dienst WeTransfer klargestellt, dass hochgeladene Dateien nicht zum Trainieren künstlicher Intelligenz (KI) verwendet werden.

Der Ärger entzündete sich an einer geänderten Formulierung in den AGB, die viele Nutzer so verstanden, dass ihre Inhalte zu KI-Zwecken genutzt oder sogar verkauft werden könnten. Besonders Kreativschaffende, wie Illustrator:innen und Schauspieler:innen, zeigten sich besorgt und kündigten an, den Anbieter wechseln zu wollen.

Eine WeTransfer-Sprecherin versicherte gegenüber der BBC:

„Wir verwenden kein maschinelles Lernen oder KI zur Verarbeitung von Inhalten, die über WeTransfer geteilt werden – und wir verkaufen auch keine Daten oder Inhalte an Dritte.“

Umstrittene Passage nun überarbeitet

In der vorherigen Version der Nutzungsbedingungen hatte WeTransfer eingeräumt, Inhalte zur „Verbesserung von Machine-Learning-Modellen“ einsetzen zu dürfen – insbesondere im Kontext der automatisierten Inhaltsmoderation, etwa zur Erkennung schädlicher Inhalte.

Diese Formulierung sorgte für Verunsicherung, da sie auch Rechte wie „Reproduktion, Verbreitung, Modifikation“ und „öffentliche Darstellung“ beinhaltete. Viele Nutzer befürchteten, ihre Dateien könnten ohne Zustimmung zu Trainingszwecken verwendet oder an KI-Unternehmen weitergegeben werden.

WeTransfer reagierte nun auf die Kritik und überarbeitete Klausel 6.3 der AGB. Dort heißt es ab sofort deutlich verständlicher:

„Sie gewähren uns eine gebührenfreie Lizenz zur Nutzung Ihrer Inhalte ausschließlich zum Betrieb, zur Weiterentwicklung und Verbesserung unseres Dienstes – im Einklang mit unserer Datenschutz- und Cookie-Richtlinie.“

Diese überarbeiteten Bedingungen gelten ab dem 8. August für bestehende Nutzer.

Vertrauensproblem in der Tech-Branche

Der Fall erinnert an eine ähnliche Diskussion bei Dropbox im Jahr 2023, wo ebenfalls Klärungsbedarf hinsichtlich KI-Nutzung von Nutzerdaten bestand.

Die Reaktion zeigt laut Experten ein grundsätzliches Vertrauensproblem vieler Nutzer gegenüber Tech-Unternehmen. Datenschützerin Mona Schroedel erklärt gegenüber der BBC:

„Viele Unternehmen wollen vom KI-Boom profitieren – und KI braucht vor allem eins: Daten. Deshalb kann es verlockend sein, bestehende Nutzerdaten unter dem Deckmantel der Serviceverbesserung für maschinelles Lernen zu nutzen.“

Für Nutzer bedeute das oft eine Zwangslage: Wenn ein Dienst, auf den man angewiesen ist, die Regeln ändert, bleibt oft nur der Kompromiss oder der Wechsel – beides keine einfachen Optionen.

WeTransfer bemüht sich nun, verloren gegangenes Vertrauen durch Transparenz und klarere Sprache zurückzugewinnen.

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