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Wer vorne beim Busfahrer einsteigen will, zahlt 3 Euro extra

Andrey_and_Olesya (CC0), Pixabay
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Die Bundesregierung bastelt mal wieder am Gesundheitssystem und hat eine revolutionäre Idee: das sogenannte Primärarztsystem. Übersetzt heißt das: „Geh gefälligst erst zum Hausarzt, bevor du mit deinem Hexenschuss den Orthopäden belästigst.“

Damit soll das Facharztwesen entlastet werden – und die Krankenkassen gleich mit. Schließlich ist es günstiger, wenn man drei Mal beim Hausarzt vorbeischaut, bis der einem doch die Überweisung schreibt, als wenn man gleich zum Kardiologen latscht.

Premiumtarif: Arztwahl ohne Umweg

Doch keine Sorge: Für alle, die partout keine Lust haben, ihr Wehwehchen dem Hausarzt zu schildern, gibt es bald einen Luxustarif. Wer direkt zum Facharzt möchte, soll dafür 200 bis 350 Euro im Jahr zahlen. „Das lohnt sich vor allem für junge Leute, die beim Arzt nur vorbeischauen, wenn das WLAN nicht mehr geht“, erklärt Andreas Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Im Klartext: Freie Arztwahl ist künftig so etwas wie die Sitzplatzreservierung bei der Bahn – nicht zwingend nötig, aber ohne kann’s ungemütlich werden.

Ministerin sieht Chancen

Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) findet die Idee toll und spricht von „innovativen Modellen“. Man könne ja auch gleich überlegen, ob Patienten für jede Überweisung ein Treuepunktesystem bekommen – zehn Überweisungen, ein Facharztbesuch gratis.

Studien sagen: Es funktioniert

Tatsächlich zeigen Studien, dass das Primärarztsystem in vielen Ländern gut läuft. Weniger unnötige Arztbesuche, mehr Effizienz, geringere Kosten. Kritiker warnen allerdings: Wenn plötzlich alle den Umweg über den Hausarzt nehmen, stehen bald die Wartezimmer voller Schnupfnasen – und viele Fachärzte vor der Rente.

Déjà-vu im Wartezimmer

Übrigens: Ganz neu ist das alles nicht. Schon vor Jahren mussten Patienten für den direkten Gang zum Facharzt eine Gebühr zahlen. Damals war das Geschrei groß. Heute nennt man es eben „Tarifmodell“ – und verkauft es wie ein Netflix-Abo.

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