Nicht ganz: „Wer beim Schokoladenkauf auf das kleine Wörtchen „fair“ oder ein Fair-Siegel auf der Packung achtet, kann zu einer gerechteren Handelsstruktur beitragen“, erklärt Jessica Fischer, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale Berlin. Allerdings erfüllen firmeneigene Labels oder sogenannte Nachhaltigkeitssiegel oft nicht die internationalen Standards des Fairen Handels. „Wer sicher sein will, was das Siegel auf der Verpackung tatsächlich bedeutet, sollte sich zum Beispiel auf den Seiten der Verbraucherzentrale Berlin schlau machen“, so Fischer. Unter verbraucherzentrale-berlin.de/fairer-handel können sich Verbraucher über die Hintergründe und Standards des Fairen Handels informieren.
Der Faire Handel ist definiert als „eine Handelspartnerschaft, die nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt“. „Für unsere Nascherei ist auf der anderen Seite der Welt mitunter Schwerstarbeit nötig“, so Fischer. Unter meist unwürdigen und gesundheitsbelastenden Bedingungen würden Bauern – nicht selten schon Kinder – auf Kakaoplantagen hart arbeiten. Die niedrigen Löhne und teils unsicheren Handelsbeziehungen gefährden den Lebensunterhalt der ganzen Familie. Hier setzt der Faire Handel an. „Zu seinen Kriterien gehört es, garantierte Mindestpreise plus einer Fairtrade-Prämie zu zahlen, Saatgut u.a. vorfinanzieren zu können, langfristige Abnahmeverträge und internationaler Arbeitsschutznormen – wie der Ausschluss illegaler Kinderarbeit“, so Fischer.
Rund um das Thema Fairer Handel dreht sich auch der von den Verbraucherzentralen angebotene Schüler-Workshop „Schokologie – Immer fair bleiben, auch beim Naschen“. Hier lernen junge Verbraucher spielerisch die Aspekte des Fairen Handels am Beispiel von Schokolade – durch das Siegel-Memory, einen Film über das Leben auf einer Kakaoplantage oder beim Kosten fairer Schokolade. Der Workshop kann von Schulen für die Klassenstufen 5-7 kostenlos bei der Verbraucherzentrale gebucht werden.
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