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Weltweiter Meilenstein: Wind- und Solarenergie überholen Kohle im globalen Strommix

fotoblend (CC0), Pixabay
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Ein historischer Wendepunkt in der weltweiten Energieversorgung: Erstmals wurde im ersten Halbjahr 2025 mehr Strom aus Wind- und Solarkraft erzeugt als aus Kohle. Das geht aus einer aktuellen Analyse der britischen Klima-Denkfabrik Ember hervor. Die Studie markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur globalen Energiewende – mit Auswirkungen auf Klima, Politik und Energiemärkte weltweit.

Grünstrom auf Rekordhoch – Kohle verliert an Bedeutung

Dem Bericht zufolge kletterte die weltweite Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie auf über 5.000 Terawattstunden – ein Rekordwert. Gleichzeitig sank die durch Kohleverstromung erzeugte Menge auf rund 4.900 Terawattstunden. Damit wurde fossile Energie aus Kohle, die über Jahrzehnte als Hauptquelle der Stromerzeugung galt, zum ersten Mal weltweit durch erneuerbare Quellen übertroffen.

„Das ist ein klarer Beweis dafür, dass die Energiewende nicht nur möglich, sondern längst im Gange ist“, erklärte ein Sprecher von Ember. Fachleute bezeichnen den Moment als einen „entscheidenden Wendepunkt“, der weitreichende Konsequenzen für Energiemärkte und Klimapolitik mit sich bringen dürfte.

Erneuerbare weltweit bei über 34 Prozent – Kohle auf dem Rückzug

Insgesamt machen erneuerbare Energien inzwischen gut 34 Prozent des weltweiten Strommixes aus. Der Anteil von Kohle liegt laut Ember bei etwa 33 Prozent – Tendenz fallend. Neben Wind- und Solarenergie tragen auch Wasserkraft und Biomasse zum grünen Stromanteil bei, wobei Wind und Sonne inzwischen die am schnellsten wachsenden Quellen sind.

Dieser globale Trend spiegelt sich in vielen Industriestaaten besonders deutlich wider – etwa in Deutschland, wo die Erneuerbaren bereits 62 Prozent des Strommixes ausmachen. Auch in Ländern wie Spanien, Großbritannien oder Dänemark liegt der Anteil von Wind- und Sonnenenergie deutlich über dem globalen Durchschnitt.

Ursachen: Investitionen, Technikfortschritt und politischer Druck

Die Gründe für den globalen Aufschwung von Grünstrom sind vielfältig: Zum einen haben staatliche Förderprogramme und internationale Klimaziele den Ausbau stark vorangetrieben. Zum anderen sind die Kosten für Solarmodule und Windkraftanlagen in den letzten Jahren drastisch gesunken – teils um über 80 Prozent im Vergleich zu 2010. Hinzu kommt der politische und gesellschaftliche Druck, den CO₂-Ausstoß zu senken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Insbesondere in Asien, wo bislang ein Großteil des weltweiten Kohlestroms erzeugt wurde, setzt ein langsamer, aber messbarer Wandel ein. China etwa treibt den Ausbau von Photovoltaik und Offshore-Windkraft massiv voran – auch als Reaktion auf zunehmende Umweltprobleme und wirtschaftliche Transformation.

Fachleute mahnen: Noch lange kein Ziel erreicht

Trotz des Rekords warnen Experten davor, die Entwicklung als Selbstläufer zu betrachten. Der weltweite Strombedarf wächst stetig – insbesondere durch die Digitalisierung, Elektromobilität und Industrialisierung in Schwellenländern. „Damit der Anteil der fossilen Energien weiter sinkt, müssen die Ausbaudynamik und die Netz-Infrastruktur Schritt halten“, betont Ember. Auch Speichertechnologien und flexible Netze spielen eine entscheidende Rolle, um die wetterabhängige Stromerzeugung zu integrieren.

Fazit: Symbolträchtiger Erfolg – mit weiterem Handlungsbedarf

Der globale „Grünstrom-Vorsprung“ gegenüber der Kohle markiert einen bedeutenden Etappensieg für den Klimaschutz. Doch der Weg zu einem vollständig dekarbonisierten Energiesystem ist noch lang. Für eine nachhaltige Zukunft braucht es dauerhafte Investitionen, politische Entschlossenheit und internationale Zusammenarbeit.

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