Startseite Vorsicht Insolvenzen Welle von Insolvenzanträgen am 8. Oktober 2025 – Zahlreiche Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage
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Welle von Insolvenzanträgen am 8. Oktober 2025 – Zahlreiche Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage

geralt (CC0), Pixabay
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Am 8. Oktober 2025 wurde bundesweit eine auffällige Anzahl an Insolvenzanträgen registriert. In zahlreichen Amtsgerichten, verteilt über das gesamte Bundesgebiet, wurden Sicherungsmaßnahmen angeordnet oder Verfahren mangels Masse abgewiesen. Die Bandbreite der betroffenen Unternehmen reicht von jungen Start-ups über mittelständische Betriebe bis hin zu etablierten Gesellschaften verschiedener Branchen.

Einige besonders markante Fälle:

Die 123 Shared Mobility Germany GmbH mit Sitz in Plattling, eingetragen beim Amtsgericht Deggendorf unter HRB 5612, musste sich einem Verfahren unter dem Aktenzeichen IN 143/25 stellen. Das Unternehmen war im Bereich Mobilitätslösungen tätig und geriet offenbar unter wirtschaftlichen Druck, der eine gerichtliche Anordnung zur Folge hatte.

In Neuruppin wurde unter dem Aktenzeichen 15 IN 241/25 ein Verfahren gegen die Autozentrum im Treskow GmbH eröffnet – ein Betrieb mit regionalem Fokus auf Fahrzeughandel und -service.

Ebenfalls betroffen ist die Classic Days Oldtimer und Motorsport GmbH mit Sitz in Jüchen. Das Verfahren (19 IN 36/25, AG Mönchengladbach, HRB 12185) trifft ein Unternehmen, das sich einem kulturell-nostalgischen Nischenmarkt verschrieben hatte.

Eine besondere Rolle in der aktuellen Entwicklung spielt die Unternehmensgruppe davidmartin. Sowohl die davidmartin Berlin GmbH (HRB 240538 B, AG Charlottenburg, Az. 1509 IN 3522/25) als auch die davidmartin Hamburg GmbH (HRB 175763, AG Hamburg, Az. 1509 IN 3521/25) stehen nun unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Beide Firmen waren in der Kreativwirtschaft aktiv – ein Sektor, der in den letzten Jahren sowohl mit Innovationsdruck als auch mit volatilen Marktbedingungen zu kämpfen hatte.

Auch bekannte Namen wie die Defshop GmbH (Berlin, HRB 164900 B, Az. 9 IN 982/25, AG Darmstadt), einst einer der führenden Anbieter für Streetwear und Jugendmode im Onlinehandel, sowie die eno energy GmbH (Rostock, HRB 10174, Az. 62 IN 567/25) aus dem Bereich der erneuerbaren Energien mussten den Gang zum Insolvenzgericht antreten.

Aus dem Bereich der Lebensmittelproduktion und Fleischverarbeitung meldeten sich gleich zwei Betriebe mit Insolvenzanträgen: die EG Fleischwarenfabrik Dieter Hein GmbH & Co. KG (Osnabrück, HRA 5518, Az. 60 IN 65/25) und die traditionsreiche Fleischermeister Georg Hein Niederschlesische Wurstmanufaktur-Görlitz GmbH & Co. KG (Dresden, HRA 2413, Az. 38 IN 57/25).

Auch im Dienstleistungsbereich gibt es prominente Fälle: Die Events4you GmbH aus Seligenstadt (Offenbach, HRB 56972, Az. 8 IN 806/25) sowie die F.R. Dienstleistungen UG (Berlin, HRB 257257, Az. 3614 IN 2575/25) befinden sich in wirtschaftlicher Not.

Hinzu kommen zahlreiche kleinere und mittelständische Unternehmen aus Branchen wie Bau (z. B. LAM Bau UG, Mannheim, HRB 752715), Logistik (POLTRANS Internationale Spedition, Hamburg, HRB 65100), Maschinenbau (MS Montagetchnik GmbH, Siegen, HRB 8273), Softwareentwicklung (nextCore GmbH, Oldenburg, HRB 215985) und Gastronomie (Mühlenbach Gastronomie GmbH, Duisburg, HRB 27269).

Besonders auffällig ist auch die Situation der Thömen-Unternehmensgruppe, deren Gesellschaften in Brunsbüttel, Leipzig und Potsdam jeweils unter den Aktenzeichen 12 IN 152/25, 12 IN 153/25 und 12 IN 154/25 vor das Insolvenzgericht Delmenhorst traten. Die Gruppe ist im Bereich Schwertransporte und Krantechnik tätig – eine kapitalintensive Branche, die empfindlich auf Konjunkturschwankungen reagiert.

Die Liste wird ergänzt durch weitere Unternehmen wie:

  • Pickshare GmbH, Dortmund (Az. 260 IN 123/25)
  • Presence Studios GmbH, Berlin (Az. 1509 IN 3523/25)
  • Refrange UG, Hamburg (Az. 67g IN 305/25)
  • Saalbaum Intercargo GmbH, Absberg (Az. 2 IN 218/25)
  • The Grand Garden GmbH, Hamburg (Az. 67h IN 283/25)
  • Wolf GmbH, Künzell (Az. 91 IN 96/25)

Diese Vielzahl an Verfahren lässt darauf schließen, dass sich viele Unternehmen derzeit in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld befinden. Die Ursachen reichen von gestiegenen Finanzierungskosten über strukturelle Branchenprobleme bis hin zu pandemiebedingten Langzeitfolgen oder geopolitischen Störungen.

Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, bei welchen Unternehmen eine Sanierung möglich ist und wo es zu endgültigen Abwicklungen kommen wird. Für Gläubiger, Mitarbeitende und Geschäftspartner beginnt damit in vielen Fällen eine Phase der Ungewissheit, aber auch der möglichen Neustrukturierung.

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