Ein SPAC (Special Purpose Acquisition Company) ist eine börsennotierte Mantelgesellschaft, die ausschließlich gegründet wird, um durch eine Fusion oder Übernahme ein privates Unternehmen an die Börse zu bringen, ohne den traditionellen IPO-Prozess (Initial Public Offering) durchlaufen zu müssen.
Wie funktioniert ein SPAC?
- Gründung & Börsengang: Investoren gründen einen SPAC und sammeln Kapital durch einen Börsengang, ohne bereits ein Zielunternehmen zu haben.
- Suche nach Übernahmeziel: Der SPAC hat in der Regel 24 Monate Zeit, um ein privates Unternehmen für die Fusion oder Übernahme zu finden.
- Fusion & Börsennotierung: Nach Zustimmung der Aktionäre wird das Zielunternehmen mit dem SPAC fusioniert und ist damit automatisch börsennotiert.
- Falls keine Übernahme gelingt: Wird kein Unternehmen gefunden, erhalten die Investoren ihr Kapital zurück.
Vorteile von SPACs:
✅ Schnellere Börsennotierung für Unternehmen im Vergleich zu einem traditionellen IPO.
✅ Weniger regulatorische Hürden und Planbarkeit.
✅ Attraktiv für Investoren, da sie ihr Kapital zurückerhalten, falls keine Übernahme erfolgt.
Nachteile & Risiken:
❌ Oft überhöhte Bewertungen, da weniger Marktprüfungen stattfinden als bei klassischen IPOs.
❌ Mangelnde Transparenz, da Investoren beim Börsengang nicht wissen, welches Unternehmen übernommen wird.
❌ Hohe Kosten & mögliche Verluste, falls der SPAC kein passendes Ziel findet.
Beispiele für bekannte SPACs:
🔹 Virgin Galactic (fusionierte 2019 mit einem SPAC von Chamath Palihapitiya)
🔹 DraftKings (Sportwettenanbieter, ging 2020 über einen SPAC an die Börse)
🔹 Nikola Corporation (Elektro-Lkw-Hersteller, 2020 durch SPAC-Deal an die Börse)
SPACs waren besonders 2020 und 2021 populär, haben aber seitdem an Attraktivität verloren, da viele hoch bewertete SPAC-Firmen später massive Kursverluste erlitten haben.
Kommentar hinterlassen