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Warnung vor unseriösen Finanzangeboten: BaFin mahnt zur Vorsicht bei dubiosen Online-Plattformen

ridvan-selli (CC0), Pixabay
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Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt erneut eindringlich vor einer Vielzahl unseriöser Finanzanbieter, die ohne erforderliche Zulassung agieren und insbesondere im Internet Verbraucherinnen und Verbraucher in die Falle locken. Im Fokus stehen diesmal mehrere Plattformen und angebliche Unternehmen, die mit lukrativen Angeboten – etwa vorbörslichen Aktien (IPOs), Kryptowerten oder Handelsdienstleistungen – werben, in Wirklichkeit aber keine Erlaubnis zur Erbringung dieser Dienstleistungen besitzen. In mehreren Fällen handelt es sich zudem um Identitätsmissbrauch bereits bestehender Unternehmensnamen, um Seriosität vorzutäuschen.

Identitätsmissbrauch: „Ambassador“-Gruppen täuschen Anleger

Besonders heikel: Die Ambassador Management GmbH, die Ambassador Financial Group Ltd. und die Ambassador Global Systems LLC treten mit Sitzangaben wie Frankfurt oder internationalen Verweisen auf und bieten vermeintliche Kapitalanlagen und Aktienkäufe an – insbesondere vorbörsliche Aktien. Laut BaFin geschieht dies ohne jede Erlaubnis.

Nach aktuellen Erkenntnissen der Aufsicht besteht keinerlei Verbindung zur US-amerikanischen Ambassador Financial Group, LLC. Die Behörden gehen von Identitätsmissbrauch aus – eine gängige Masche, um das Vertrauen potenzieller Anleger zu gewinnen.

TradeNova, MaxFuledge & Co.: Gefährliche Fallen in sozialen Netzwerken

Auch über WhatsApp- und Telegram-Gruppen werden Verbraucherinnen und Verbraucher zur Nutzung der Handelsplattform TradeNova verleitet. Die Plattform operiert über die Website m.tradenovaeo(.)com und bietet dort unerlaubt Finanz-, Wertpapier- und Kryptodienstleistungen an. Eine BaFin-Erlaubnis liegt nicht vor.

Ähnlich verhält es sich bei MaxFuledge, einer angeblich in London und Singapur ansässigen Plattform. Diese wird über mehrere Domains (maxfuledge.com, trading-area.maxfuledge-v2.com) beworben – unter anderem mit fiktiven Kundenbetreuerinnen wie „maja.weis“ oder „sophia.richter“. Die BaFin bezweifelt nicht nur die Existenz dieser Ansprechpartner, sondern warnte gleich mehrfach vor der Plattform – ein Indiz für wiederholte Betrugsversuche.

Weitere fragwürdige Anbieter im Visier

Ebenfalls ohne Erlaubnis und unter dringendem Verdacht, Finanzdienstleistungen zu erbringen:

  • Senvix (senvix.de): Angeblich mit Sitz in Frankfurt, bietet unerlaubt Finanz- und Kryptowerte-Dienstleistungen an.
  • Paragonix Edge (paragonixedge.app): Gibt vor, Schulungen zum Kryptohandel zu vermitteln, nutzt jedoch ein Kontaktformular zur potenziellen Geschäftsanbahnung für unerlaubte Dienstleistungen.
  • Plattformen wie Infinityprofitai.com und voryield-app-ai.org nutzen identische Inhalte und Aufbau mit dem Slogan „Ihr Geld in die Welt der Kryptowährungen investieren mit […]“ – die BaFin geht auch hier von koordinierten Betrugsversuchen aus.

Gesetzliche Grundlage & Schutzmaßnahmen

Alle Warnungen der BaFin stützen sich auf § 37 Abs. 4 des Kreditwesengesetzes (KWG) sowie § 10 Abs. 7 des Kryptomärkteaufsichtsgesetzes. Demnach benötigen Unternehmen, die in Deutschland Finanz-, Wertpapier- oder Kryptowerte-Dienstleistungen anbieten, eine ausdrückliche Genehmigung der BaFin.

Die BaFin ruft Verbraucher dazu auf, sorgfältig zu prüfen, ob ein Anbieter über eine entsprechende Lizenz verfügt. Diese Information ist in der Unternehmensdatenbank der BaFin jederzeit öffentlich einsehbar.

Tipps zum Schutz vor Betrug:

  • Prüfen Sie immer die Zulassung eines Anbieters in der BaFin-Datenbank.
  • Seien Sie besonders wachsam bei ungefragten Kontaktaufnahmen über Messenger-Dienste.
  • Lassen Sie sich nicht von Verlustängsten („Letzte Chance auf IPOs“) oder hohen Renditeversprechen unter Druck setzen.
  • Hören Sie den BaFin-Podcast „Vorsicht, Betrug“, um sich über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren.

Fazit

Die Liste der unseriösen Anbieter wächst – und mit ihr die Gefahr für Verbraucher. Die BaFin setzt auf Transparenz und frühzeitige Warnung, doch der beste Schutz ist Aufmerksamkeit und kritisches Hinterfragen. Wer zu leichtgläubig investiert, riskiert den Totalverlust seines Geldes – und unterstützt ungewollt ein betrügerisches System.

Verdacht auf Betrug?

Wer den Verdacht hat, Opfer eines unseriösen Anbieters geworden zu sein, sollte sich umgehend an die Verbraucherschutzbehörden, die Polizei oder direkt an die BaFin wenden. Weitere Informationen finden sich unter: www.bafin.de

 

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