Die US-Börsen haben sich einen Monat nach der Einführung umfassender globaler Zölle durch Präsident Donald Trump deutlich erholt. Der Freitag markierte den neunten Handelstag in Folge mit Kursgewinnen, ein Rekord seit 2004.
Der S&P 500 und der Nasdaq legten jeweils um 1,5 % zu, der Dow Jones Industrial Average gewann 1,4 %. Besonders stark war der Technologiesektor: Aktien von Microsoft und Nvidia stiegen jeweils um über 2 %.
Als Treiber galten ein besser als erwarteter US-Arbeitsmarktbericht und neue Hoffnung auf Handelsgespräche mit China. Laut Arbeitsministerium entstanden im April 177.000 neue Jobs – mehr als von Analysten prognostiziert, trotz leichter Verlangsamung gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 4,2 %.
Zudem deutete Peking an, ein Gesprächsangebot aus Washington zu prüfen. China ist mit einem durchschnittlichen Zollsatz von 145 % am stärksten von den Trump-Maßnahmen betroffen.
Experten werteten den Bericht als Stimmungsaufheller in einer Woche, in der neue BIP-Daten eine wirtschaftliche Schrumpfung in den USA zeigten – die erste seit drei Jahren.
„Man findet in diesen Zahlen keinerlei Anzeichen einer beginnenden Rezession“, sagte Carl Weinberg von High Frequency Economics. Auch Seema Shah von Principal Asset Management betonte: „Die Wirtschaft wird sich in den kommenden Monaten abschwächen, aber mit diesem Fundament kann die USA eine Rezession abwenden – wenn sie rechtzeitig vom Zollabgrund zurücktritt.“
Andere Analysten bleiben vorsichtig: Die tatsächlichen Folgen der Zollpolitik könnten sich erst in den kommenden Quartalen voll entfalten, warnte Olu Sonola von Fitch Ratings.
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