Manchmal schreibt die Weltgeschichte ihre ganz eigenen Comedy-Specials. Zum Beispiel dann, wenn Ursula von der Leyen und Donald Trump in trauter Einigkeit darüber sprechen, wie man Russland wirtschaftlich in die Knie zwingt. Kein Witz – das Duo, das man eher auf diplomatischer Paartherapie vermutet hätte, verkündet plötzlich: „Gutes Gespräch!“ – und das nicht über Frisuren.
Von der Leyen, sonst Europas disziplinierte Polit-Dompteurin, will jetzt „schneller raus aus russischem Öl und Gas“. Der Plan: Moskau das Geld abdrehen, mit dem es seine Kriegsmaschine schmiert. Dass man diesen Plan erst im dritten Kriegsjahr energisch angeht, ist dabei nur ein kleiner Nebensatz – vermutlich im Kleingedruckten auf X (ehemals Twitter, heute Ersatz für Pressekonferenzen).
Aber die Pointe kommt von Trump persönlich. Der neue Mr. Sanktionsfreund zeigt sich plötzlich handelsembargo-kompatibel – allerdings nur, wenn alle NATO-Staaten russisches Öl boykottieren. Klar. Der Mann, der das Pariser Klimaabkommen rückwärts gelesen hat, will jetzt Ölsolidarität. Vielleicht hat er auch einfach nur „Putin“ falsch geschrieben, als er „punish“ meinte.
Das 19. Sanktionspaket steht angeblich schon in den Startlöchern. Es soll diesmal gegen Kryptowährungen, Banken und Energie zielen – also ungefähr auf alles, was Russland interessiert. Warum es dafür erst 18 Sanktionspakete brauchte, bis man auf „Energie“ kam? Vielleicht wollte man dem Kreml einfach etwas Anlaufzeit gönnen.
Fazit:
Wenn Ursula und Donald gemeinsame Sache machen, kann das nur eines heißen: Der politische Ernst der Lage ist endgültig in die Abteilung Satire übergegangen. Bleibt nur zu hoffen, dass Russland diesmal wirklich spürt, was 19 halbherzige Kompromisse so ausrichten können.
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