Was einst als ungewöhnliche politische Partnerschaft begann, ist nun zu einem öffentlichen Schlagabtausch zwischen zwei der prominentesten Persönlichkeiten Amerikas eskaliert: Elon Musk, Tech-Milliardär und Tesla-Chef, hat sich in den letzten Wochen zum lautstarken Kritiker von Ex-Präsident Donald Trumps „Big Beautiful Bill“ entwickelt – einem umfassenden Steuer- und Ausgabengesetz, das am 1. Juli nur knapp den US-Senat passierte
Von DOGE-Leiter zu Twitter-Gegner
Musk leitete einst das von Trump geschaffene Department of Government Efficiency (DOGE), das Staatsausgaben reduzieren sollte. Doch nun wirft er Trumps neuem Gesetz vor, genau diese Ziele zu konterkarieren. In einem Interview mit CBS am 27. Mai nannte Musk das Gesetz eine „widerliche Abscheulichkeit“, die die Arbeit seines ehemaligen Teams „untergrabe“.
Kurz darauf legte Musk auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) nach und kritisierte das Gesetz in mehreren viralen Posts. Trump reagierte enttäuscht und warf Musk Illoyalität vor.
Streitpunkt: E-Autos und Steuervorteile
Ein möglicher Auslöser: Das neue Gesetz sieht die Streichung der 7.500-Dollar-Steuergutschrift für neue Elektrofahrzeuge vor – ein Schlag für Tesla, dessen Fahrzeuge stark von dieser Förderung profitiert haben.
Trump deutete an, dass Musks Kritik wohl „weniger mit Regierungseffizienz als mit seinen eigenen finanziellen Interessen“ zu tun habe.
Eine wechselhafte Beziehung
Die Beziehung zwischen Musk und Trump war seit jeher widersprüchlich. Während Musk 2016 noch Trumps Kandidatur ablehnte, wurde er später ein zentraler Unterstützer. Musk spendete über 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf 2024 und war Ehrengast bei dessen Wahlparty und Amtseinführung.
Trump ernannte Musk sogar zum „Special Government Employee“ und DOGE-Chef – gemeinsam mit dem Unternehmer und Politiker Vivek Ramaswamy.
Jetzt: Deportationsdrohung und neue Partei?
Mittlerweile geht der Konflikt in die nächste Runde: Trump erklärte öffentlich, er lasse prüfen, ob Musk – der gebürtig aus Südafrika stammt – „ausgewiesen werden kann“. Musk reagierte mit Hohn und bewarb auf X seine neue politische Idee: „The America Party“ – eine angeblich parteiunabhängige Alternative, die er seinen über 221 Millionen Followern vorstellte.
Fazit:
Der öffentlich ausgetragene Konflikt zwischen Elon Musk und Donald Trump markiert einen dramatischen Bruch zwischen zwei mächtigen Figuren der amerikanischen Rechten. Was als medienwirksame Zusammenarbeit begann, ist nun zum ideologischen und wirtschaftlichen Schlagabtausch geworden – mit potenziellen Auswirkungen auf die republikanische Machtbalance.
Kommentar hinterlassen