Startseite Allgemeines Vom Pitch zum öffentlichen Diskussionsobjekt: Start-up-Guru Josef Brunner im Pressefokus
Allgemeines

Vom Pitch zum öffentlichen Diskussionsobjekt: Start-up-Guru Josef Brunner im Pressefokus

51581 (CC0), Pixabay
Teilen

Die deutsche Gründerszene hat ihr eigenes Netflix-Drama – nur dass hier keine Schauspieler auftreten, sondern echte Seriengründer. Und die neueste Folge trägt den Titel: „Breaking Brunner – Von Pitch zu Pech“.

Josef Brunner, der einstige Posterboy der Start-up-Szene, der früher „Disruption“ gesagt hat, wenn andere noch „Firma“ meinten, steht nun vor einem eher traditionellen Problem: öffentlich fundierte Kritik.

An Brunners Seite: Florian Fritsch, ein Mann, der offenbar mehr Vertrauen von Anlegern hatte als das Finanzamt vom deutschen Mittelstand. Nur schade, dass einige dieser Anleger sich um ihr Geld sorgen.

SPAC it up, Baby!

Das Herzstück des Schauspiels: die Firma Learnd SE. Klingt wie eine Online-Uni, ist aber eine börsennotierte Gesellschaft, in die man scheinbar mehr als nur Wissen investiert hat. Brunner ist dort nicht nur Hauptaktionär, sondern wurde auch von Karl-Theodor zu Guttenberg beaufsichtigt. (Kein Witz. Der mit der Doktorarbeit. Es zieht sich ein Thema durch.)

Zusammen mit Fritsch und Manager-Urgestein Gisbert Rühl gründete Brunner eine sogenannte SPAC – eine „Special Purpose Acquisition Company“, oder auf Deutsch: „Konzepte mit PowerPoint, Kapital ohne Kontrolle“.

Mit dieser SPAC schluckte man die britische Learnd Ltd. – vermutlich eine Investition in die „Zukunft des Lernens“. Oder war es doch eher „die Vergangenheit des Geldes“?

Statt Exit: öffentliche Diskussion

Inhaltlich geht es um die Zweckverwendung anvertrauter Gelder. Brunner lässt über seinen Anwalt wissen, dass er „von nichts wusste“. Der Klassiker. Vielleicht war’s ein KI-gesteuerter Robo-Berater. Oder ein unachtsames Einhorn.

Reality-Check ist ratsam

Die Herren betonen ihre Redlichkeit.

Was bleibt, ist ein bitteres Gefühl bei denjenigen, die glaubten, sie investieren in „die nächste große Sache“. Jetzt investieren sie ggf. zusätzlich in Anwaltshonorare.

Vielleicht ein Weckruf für die Szene? Vielleicht ein Lehrstück? Oder einfach nur: die nächste Start-up-Saga mit Hashtag #MoneyNeverSleeps.

Disclaimer: Die Redaktion empfiehlt, SPACs nicht mit Sparkonten zu verwechseln. Und Gründer nicht mit Garanten. Wer Glitzer trägt, ist nicht automatisch Gold.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Das R-Wort ist zurück – und Trump & Co. feiern es

In den USA erlebt ein Begriff sein unrühmliches Comeback: das sogenannte R-Wort,...

Allgemeines

Romantik auf dem Kahlenberg – mit Messer, Schlagstock und abruptem Beziehungsende

Es hätte ein romantischer Samstagnachmittag auf dem Kahlenberg werden können: ein junger...

Allgemeines

Ausgesperrt – Wenn Mark Zuckerberg entscheidet, dass du nicht mehr existierst

Drama in der Digitalwelt: Der Musiker Nikolaus Newerkla wollte nur mal kurz...

Allgemeines

Kakaokrise bei Ritter Sport: Die Tafel wird teurer, der Spaß bleibt bitter

Schlechte Nachrichten für alle, die beim Schokoladeessen nicht nur Kalorien, sondern auch...