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Vom Blumenladen zur Drohnenfabrik: Wie die Drohne zur Waffe des 21. Jahrhunderts wurde

Josch13 (CC0), Pixabay
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Die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine haben den Weg für eine neue Form der Kriegsführung geebnet: den massenhaften Einsatz von Drohnen. Der Konflikt gilt als der erste „Drohnenkrieg“ der Welt – mit drastischen Folgen für Militärstrategien und die globale Waffenindustrie.

Von der Floristin zur Drohnenbauerin

Die Ukrainerin Kseniia Kalmus war vor dem Krieg Floristin mit eigenem Blumenladen in Kiew. Heute baut sie mit einem Team aus Freiwilligen FPV-Drohnen (First-Person-View), die mit kleinen Sprengsätzen ausgestattet gegen russische Truppen eingesetzt werden.

„Es war eine offensichtliche Entscheidung“, sagt sie. „Ich wollte einfach helfen.“

Was früher Hochzeitsvideos aufzeichnete, wird heute zur Waffe umfunktioniert. Ihre Gruppe produziert mittlerweile Hunderte Drohnen pro Monat – aus einfachen Bauteilen wie Kunststoffrahmen und Propellern.

Explosion des Drohnenmarkts – besonders in der Ukraine

  • Vor dem russischen Angriff 2022 gab es in der Ukraine nur wenige Drohnenhersteller.

  • Heute existieren Hunderte kleine Werkstätten, teils in Wohnungen oder Garagen.

  • Laut Kiew verursachen Drohnen rund 75 % der russischen Verluste.

  • Diese Demokratisierung der Waffentechnik macht Drohnen zur bevorzugten Waffe der Ukrainer.

Drohnen weltweit auf dem Vormarsch

Nicht nur in der Ukraine, auch in Konflikten im Nahen Osten, Myanmar und Sudan kommen Drohnen zunehmend zum Einsatz. Staaten wie Polen oder Lettland sprechen von der Errichtung „Drohnenmauern“ zum Schutz ihrer Grenzen.

„Drohnen bieten eine kostengünstige Form von Luftüberlegenheit“, erklärt Stacie Pettyjohn vom Center for a New American Security in Washington.

Milliardenmarkt für Waffenhersteller

Große Rüstungskonzerne wie Lockheed Martin und Boeing investieren massiv in Drohnentechnologie. Auch kleinere Unternehmen wie AeroVironment (USA) oder Tekever (Portugal) verzeichnen explosionsartige Wachstumsraten.

  • Deutschlands Drohnenhersteller Stark plant ein neues Werk in Swindon (UK).

  • Die britische Regierung hat 4,5 Milliarden Pfund für Drohnenbeschaffung zugesagt.

„Drohnen sind die Zukunft der Kriegsführung“, sagt Mike Armstrong von Stark UK.

Boom bei Anti-Drohnen-Technologie

Mit dem Einsatz von Drohnen wächst auch der Markt für Abwehrsysteme:

  • DroneShield, ein australisches Unternehmen, stellt Geräte her, die Drohnen orten, stören oder abschießen können – zum Beispiel zum Schutz von Flughäfen oder Militärbasen.

  • Die belgische Regierung beschafft aktuell solche Systeme nach Drohnensichtungen am Flughafen Brüssel.

Seit 2022 ist der Aktienkurs von DroneShield um das 15-Fache gestiegen. Auch Staaten wie Kolumbien, Mexiko und Länder im asiatisch-pazifischen Raum kaufen diese Systeme – unter anderem zum Schutz vor Überwachungsdrohnen Chinas oder kriminellen Banden.

Fazit: Krieg per Fernbedienung

Der Drohneneinsatz hat sich vom hochentwickelten Militärgerät zur Massenwaffe aus dem 3D-Drucker und Hobbyladen gewandelt. Der Ukrainekrieg zeigt, wie sich zivile Technik binnen Monaten in Kriegswaffen verwandeln kann – mit weltweiten Folgen für Sicherheit, Militärstrategien und die globale Rüstungswirtschaft.

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