Volkswagen hat es nicht leicht: Erst der Dieselskandal, dann die Chipkrise – und jetzt will Indien auch noch 1,4 Milliarden Dollar Steuern. Der Konzern findet das völlig überzogen und hat deshalb offiziell Klage gegen den indischen Staat eingereicht. Die Begründung? „Zu teuer, zu hoch, zu unfair!“ – was im Prinzip auch die gängige Kundenbewertung für VW-Werkstattrechnungen sein könnte.
Laut indischer Zollbehörde habe Volkswagen seit 2012 genau diese Summe an Einfuhrzöllen „vergessen“ zu zahlen. VW hingegen sieht das anders: Die Forderung stehe „im Widerspruch zu den indischen Vorschriften“ und gefährde die geplanten Investitionen von 1,5 Milliarden Dollar. Die Konzerntochter Škoda Auto Volkswagen India warnte zudem, dass solche Steuerforderungen ausländische Investoren abschrecken könnten – so als ob Milliardenklagen nicht ohnehin abschreckend genug wären.
Besonders bitter: Sollte VW den Fall verlieren, drohen durch Strafzahlungen insgesamt 2,8 Milliarden Dollar. Also fast so viel, wie VW für eine Sonderlackierung mit beheizbaren Türgriffen verlangt. Das indische Gericht beginnt am 5. Februar mit den Anhörungen – bis dahin bleibt abzuwarten, ob Volkswagen sich elegant aus der Affäre zieht oder ob es am Ende doch heißt: „Bitte zahlen Sie an der Kasse.“
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