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Vogelgrippe sorgt für Angst auf den Höfen – ein Häufchen Vogelkot kann alles zerstören

Caniceus (CC0), Pixabay
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Deutschlandweit wächst die Sorge unter Geflügelhaltern: Die Vogelgrippe breitet sich immer schneller aus, und für viele Betriebe steht ausgerechnet jetzt – kurz vor dem Verkauf der Martins- und Weihnachtsgänse – eine entscheidende Zeit an. Ein einziger Infektionsfall kann ausreichen, um den gesamten Bestand zu vernichten und damit die wirtschaftliche Grundlage eines Hofes zu zerstören.

Auf vielen Betrieben ist die Anspannung spürbar. Besonders dort, wo Wildvögel regelmäßig über Felder und Weiden ziehen, leben Landwirtinnen und Landwirte mit der ständigen Angst vor einer Ansteckung. Schon ein kleines Häufchen Vogelkot kann das Virus in den Bestand tragen. „Man schaut inzwischen anders in den Himmel“, heißt es von einem Hof in Südhessen. „Jede Gänseformation über uns kann eine Gefahr bedeuten.“

Die Tiere, oft seit dem Frühjahr aufgezogen, stehen nun kurz vor der Schlachtung. Doch mit jeder neuen Meldung über Ausbrüche steigt die Unsicherheit. In Hessen wurde zuletzt in mehreren Landkreisen Vogelgrippe bei Wildvögeln nachgewiesen, erste Aufstallpflichten und Bewegungseinschränkungen gelten bereits.

Viele Betriebe reagieren vorsorglich: Gänse und Enten dürfen nicht mehr auf die Weide, Legehennen bleiben im Stall. Wer Platz hat, versucht, die Tiere zumindest in kleinen Ausläufen zu halten. Für manche Höfe ist das kaum möglich – ihre Ställe sind dafür nicht ausgelegt.

Die Geflügelwirtschaft warnt vor den Folgen: Ein größerer Ausbruch in der Vorweihnachtszeit könnte massive wirtschaftliche Verluste verursachen. Martins- und Weihnachtsgänse machen für viele Betriebe einen erheblichen Teil des Jahreseinkommens aus.

„Der Gedanke, alles keulen zu müssen, ist für viele unerträglich“, heißt es aus dem Berufsverband. Hinzu kommt der emotionale Aspekt – denn die meisten Tiere werden über Monate aufgezogen und gepflegt.

Auch andere Tierseuchen setzen den Landwirtinnen und Landwirten zu. Auf vielen Höfen gelten wegen der Afrikanischen Schweinepest strenge Schutzmaßnahmen: doppelte Zäune, Bluttests vor jeder Schlachtung und bürokratische Auflagen.

Trotz aller Belastungen bleibt der Optimismus groß. Viele Höfe halten an ihren Traditionen fest und hoffen auf ein Ende der Seuchenwelle. Doch die Realität ist klar: Schon ein kleiner Ausbruch kann ganze Existenzen vernichten – und das Vertrauen in die Stabilität der heimischen Landwirtschaft weiter erschüttern.

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