Gleich vier Insolvenzverfahren markieren am 15. November 2025 einen tiefen Einschnitt für die Schwerlast- und Logistikbranche in Deutschland. Das Amtsgericht Delmenhorst eröffnete unter unterschiedlichen Aktenzeichen die Verfahren über zentrale Firmen des renommierten Thömen-Netzwerks, das seit Jahrzehnten für Kranleistungen, Schwertransporte und spezialisierte Logistiklösungen steht.
Unter dem Aktenzeichen 12 IN 152/25 trifft es zunächst die Thömen GmbH mit Sitz in Brunsbüttel. Ebenfalls betroffen:
– Thömen Kranarbeiten und Schwertransporte GmbH, Sitz Leipzig, Aktenzeichen 12 IN 153/25
– Thömen Schwertransport und Krantechnik GmbH, Sitz Potsdam, Aktenzeichen 12 IN 154/25
– Thömen Spedition GmbH & Co. KG, Sitz Hamburg, Aktenzeichen 12 IN 146/25
Die Insolvenz der verbundenen Standorte in Nord- und Ostdeutschland lässt vermuten, dass das gesamte Firmengeflecht in finanzielle Schieflage geraten ist. Branchenbeobachter werten dies als deutliches Alarmzeichen für den ohnehin stark belasteten Schwerlogistikmarkt, der seit Monaten unter hohen Finanzierungskosten, verschobenen Infrastrukturprojekten und wirtschaftlichen Unsicherheiten leidet.
Thömen galt über Jahre als verlässlicher Partner im Großanlagenbau, an Hafenstandorten sowie im Windkraft- und Industriebereich. Mit hunderten Mitarbeitenden an mehreren Standorten war das Unternehmen ein bedeutender Akteur – nun ist seine Zukunft ungewiss.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich für die traditionsreichen Betriebe ein Investor findet oder ob ein weiterer Verlust industrieller Kernkompetenz in Deutschland droht.
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