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Vier Haarpflege-Mythen im Check – was wirklich hilft und was nicht

jackmac34 (CC0), Pixabay
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Wer träumt nicht von gesundem, glänzendem Haar – ob glatt, lockig oder wellig? Doch in einer Branche mit Milliardenumsätzen und unzähligen Tipps auf TikTok, Instagram & Co. fällt es schwer, zwischen Fakten und Fantasie zu unterscheiden.

Die britischen Haarspezialistinnen Eva Proudman (UK Hair Consultants) und Tracey Walker (Hair and Scalp Clinic) räumen mit vier der häufigsten Haarmythen auf.


1. Kaltes Wasser macht das Haar nicht glänzender

Viele schwören auf die eiskalte Dusche als Glanz-Booster – doch das ist laut Proudman Unsinn.

„Kaltes Wasser bringt keinen zusätzlichen Glanz“, erklärt sie. „Wichtiger ist, das Haar vor Hitze, Chemikalien und Umwelteinflüssen zu schützen.“

Zu heißes Wasser könne dagegen die Kopfhaut austrocknen und reizen, ähnlich wie bei Hautverbrennungen. Warm duschen ist also völlig in Ordnung – Hauptsache, nicht zu heiß.


2. Kein Shampoo der Welt kann kaputtes Haar reparieren

So gern wir’s glauben würden: gespaltene Haarspitzen lassen sich nicht reparieren.

„Ein Spliss ist wie eine Laufmasche in einer Strumpfhose – er lässt sich nicht rückgängig machen“, so Proudman.

Produkte, die „reparierende Wirkung“ versprechen, können die Struktur nur optisch glätten, erklärt Walker:

„Sie wirken wie Klebstoff, der die Fasern kurzzeitig zusammenhält.“

Das Haar sieht dann gesünder aus, bleibt aber beschädigt. Dauerhaft hilft nur eins: abschneiden.

Auch der Mythos, dass regelmäßiges Schneiden das Haarwachstum beschleunigt, ist falsch.

„Wachstum passiert an der Wurzel, nicht an der Spitze – kein Produkt kann das ändern“, so Proudman.


3. Haare reinigen sich nicht selbst

Der Trend zum „Selbstreinigungs-Haar“ hält sich hartnäckig – laut Expertinnen aber kompletter Unsinn.

„Die Kopfhaut besitzt rund 180.000 Talgdrüsen. Wird sie nicht regelmäßig gewaschen, sammeln sich Schmutz und Rückstände“, erklärt Proudman.

Walker vergleicht es mit Kleidung:

„Ein fettiger Fleck verschwindet nicht nur mit Wasser – man braucht ein Reinigungsmittel.“

Wer seine Haare zu selten wäscht, riskiert unangenehmen Geruch, Pilz- und Hefebildung sowie Juckreiz.

Empfehlung:

  • Sehr fettiges Haar oder starke Produktnutzung: alle zwei Tage waschen.

  • Trockenes Haar: lieber ein mildes, sulfatfreies Shampoo verwenden, das die Kopfhaut nicht austrocknet.


4. Trockenshampoo ersetzt keine echte Haarwäsche

Ein Sprühstoß Trockenshampoo kann helfen, wenn’s schnell gehen muss – aber nicht dauerhaft.

„Einmal zwischen den Haarwäschen ist völlig in Ordnung“, sagt Proudman.
„Wird es jedoch mehrere Tage hintereinander genutzt, kann das die Kopfhaut reizen.“

Denn die natürlichen Öle mischen sich mit dem Pulver, was Hefen und Bakterien Nährboden für Schuppen und Juckreiz bietet.

Ihre Faustregel:

„Behandeln Sie Ihre Kopfhaut so wie Ihr Gesicht – Sie würden auch kein Make-up immer wieder über alte Schichten auftragen, ohne vorher zu reinigen.“


Fazit:
Glänzendes, kräftiges Haar braucht keine Wundermittel – sondern regelmäßige Pflege, sauberes Haar und eine gesunde Kopfhaut. Der Rest ist schlicht Marketing.

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