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Verteidigungsminister Hegseth sorgt mit „Kafir“-Tattoo für Empörung

Arya_W_Putra (CC0), Pixabay
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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth steht erneut in der Kritik – diesmal wegen eines Tattoos, das bei einem Truppenbesuch in Pearl Harbor auf Fotos sichtbar wurde. Auf seinem rechten Oberarm prangt in arabischer Schrift das Wort „Kafir“, ein religiös aufgeladener Begriff aus dem Koran, der „Ungläubiger“ oder „Ablehnender des wahren Glaubens“ bedeutet.

Neben dem arabischen Schriftzug trägt Hegseth auch ein weiteres umstrittenes Tattoo mit der Aufschrift „Deus Vult“, einem lateinischen Schlachtruf aus den Kreuzzügen, der übersetzt „Gott will es“ bedeutet und historisch mit religiös motivierter Gewalt in Verbindung gebracht wird.

Vorwurf der Islamfeindlichkeit

Muslimische Interessenvertreter und Menschenrechtsorganisationen verurteilen die Symbolik scharf. Nihad Awad, Direktor des Council on American-Islamic Relations (CAIR), erklärte:

„Offenbar lebt der Islam so sehr mietfrei in Hegseths Kopf, dass er sich tätowieren muss, um seine Ablehnung zu zeigen – gleich neben einer Parole aus den Kreuzzügen, deren Anhänger einst grausame Gewalt gegen Juden, Muslime und Christen verübten.“

Die Wortwahl und Symbolik der Tattoos werden als Ausdruck einer tief sitzenden Ablehnung des Islam gewertet – und das ausgerechnet bei einem Minister, der für die militärische Führung der Vereinigten Staaten verantwortlich ist.

Pentagon reagiert zunächst nicht

Anfragen von USA TODAY an das Verteidigungsministerium blieben zunächst unbeantwortet. Die Debatte um Hegseths Einstellung zu religiöser Vielfalt und Extremismus ist damit neu entfacht.

Kein Einzelfall: Hegseth und frühere Kontroversen

Bereits in der Vergangenheit sorgte der 44-jährige Ex-Fox-News-Kommentator und Nationalgardist für Schlagzeilen. 2015 soll er laut einem New Yorker-Bericht in einer Bar in Ohio betrunken „Kill All Muslims!“ gerufen haben – eine Aussage, die sein Anwalt später bestritt.

Im November 2024 erklärte Hegseth in einem Podcast, dass er nicht zum Nationalgardeinsatz bei Bidens Amtseinführung zugelassen wurde, da seine Tattoos als extremistisch eingestuft worden seien. Eines dieser Motive sei ein sogenanntes „Jerusalemer Kreuz“, das er als christliches Glaubenssymbol deutet.

In Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 hatte die US-Armee verstärkte Maßnahmen gegen Extremismus in den eigenen Reihen angekündigt. Laut Associated Press wurden damals zwölf Nationalgardisten von der Sicherheitsmission rund um Bidens Amtseinführung ausgeschlossen – aus Sorge vor extremistischen Tendenzen.

Weitere Kontroversen um Hegseth

Der Tattoo-Eklat kommt nur kurz nach einem weiteren sicherheitspolitischen Vorfall: Hegseth war an einer Signal-Chatgruppe beteiligt, in der offenbar sensible Informationen zu US-Angriffsplänen ausgetauscht wurden. Besonders pikant: Fälschlicherweise wurde ein Journalist des „Atlantic“ in die Gruppe aufgenommen. Hegseth bestritt, dass Kriegspläne besprochen wurden, und bezeichnete den Reporter als „verlogen“.

Mit der erneuten Debatte um religiöse Intoleranz, fragwürdige Symbole und mögliche Nähe zu extremistischem Gedankengut gerät der Verteidigungsminister weiter unter Druck – mitten in einer Zeit, in der die US-Regierung unter Donald Trump versucht, ein Bild von militärischer Stärke und Geschlossenheit zu vermitteln.

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