US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat offenbar im März geheime Informationen von Kommandeuren aus dem Einsatzgebiet über den verschlüsselten Messengerdienst Signal weitergeleitet. Das berichtet unter anderem die Washington Post unter Berufung auf Untersuchungen des Pentagon Inspector General.
Konkret geht es um Details zu einem Luftangriff der USA auf Huthi-Stellungen im Jemen, deren Zeitpunkt aus einer als „geheim“ eingestuften E-Mail von Zentralkommandeur General Erik Kurilla stammte. Die Informationen wurden demnach in einem Gruppenchat geteilt – versehentlich war auch ein Journalist des Magazins „The Atlantic“ in der Runde enthalten.
Ein anonymer US-Beamter bestätigte gegenüber USA TODAY, dass die Informationen aus einer klassifizierten Quelle stammten.
Das Pentagon hält dagegen: Man bestehe darauf, dass keine geheimen Inhalte über Signal weitergegeben wurden, wie Pentagon-Sprecher Sean Parnell erklärte. „Niemand hat Kriegspläne getextet“, so Parnell. Die erfolgreiche Durchführung jüngster Operationen – „Rough Rider“ gegen die Huthis und „Midnight Hammer“ gegen iranische Nuklearanlagen – zeige die hohe Sicherheit und Disziplin des Ministeriums.
Die Operation „Rough Rider“ hatte zum Ziel, Huthi-Stellungen zu bombardieren, nachdem diese wiederholt Schiffe im Roten Meer angegriffen hatten. Nach den Luftangriffen erklärten die Huthis, keine US-Schiffe mehr ins Visier zu nehmen. Die Operation „Midnight Hammer“ richtete sich laut Medienberichten gegen iranische Atomanlagen.
Ob Hegseth mit der Weitergabe tatsächlich gegen Geheimhaltungsvorschriften verstoßen hat, soll nun die interne Prüfung des Pentagon klären. Beobachter werten den Fall als möglichen politischen Flächenbrand, insbesondere da die Nutzung privater Messengerdienste für militärische Kommunikation heikel ist – vor allem, wenn Journalisten mitlesen.
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