Der Chef der libyschen Kriminalpolizei, Nadschim Osama al-Masri, wurde in Turin aufgrund eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) festgenommen. Ihm werden schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen, berichtete die italienische Tageszeitung „La Repubblica“.
Masri wurde in einem Hotel in Turin festgenommen – der Grund seines Aufenthalts in Italien ist bislang unklar. Er galt als Leiter des Gefangenenlagers Mitiga in Tripolis, einem berüchtigten Gefängnis, in dem Migranten aus Subsahara-Afrika seit Jahren festgehalten und schwer misshandelt wurden.
Laut der ermittelnden Staatsanwältin Lucia Musti hielt sich Masri mit weiteren libyschen Staatsbürgern in Turin auf. Die Vorwürfe gegen ihn umfassen Vergewaltigung, sexuelle Gewalt und Mord.
Die NGO Mediterranea Saving Humans, die sich für die Rettung von Migranten im Mittelmeer einsetzt, erklärte, die Festnahme sei das Ergebnis jahrelanger Berichte und Zeugenaussagen von Opfern, die dem IStGH vorgelegt wurden.
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