In Venedig war’s am Wochenende nicht das Wasser, das still stand, sondern der Atem der Touristen: Der berühmte Canal Grande leuchtete plötzlich knallig grün – nicht etwa wegen einer neuen Aperol-Sorte oder Leuchtalgen, sondern weil Extinction Rebellion mal wieder beschlossen hat, dass Aufmerksamkeit am besten in Neonfarbe kommt.
Die Klimaaktivist:innen kippten – wie sie beteuern – eine biologisch unbedenkliche Farbe in den Kanal, um auf die „Klimakrise und das politische Versagen“ aufmerksam zu machen. Ob die örtlichen Gondolieri das auch so poetisch formulieren würden, ist eher fraglich – immerhin passte das Wasser farblich besser zu Hulk als zur historischen Kulisse.
Grün ist das neue Alarmrot
Laut der Aktivistengruppe soll der Farbstreich symbolisieren, dass „das Wasser steigt und die Politik versinkt“. Nur in diesem Fall stieg halt das Öko-Marketing, während die Umweltschutzmaßnahmen nach wie vor eher im Trockendock dümpeln.
Die Reaktion der Behörden? Ermittlung wegen Sachbeschädigung – man kann ja nicht jedes Mal applaudieren, wenn jemand mit Farbeimer kommt. Auch wenn der Inhalt laut Extinction Rebellion harmloser war als so mancher Cocktail in den Bars der Touristenmeile.
Was bleibt?
Grüne Bilder auf Social Media, ein bisschen Empörung, ein bisschen Zustimmung, und am Ende vielleicht ein kleiner Fleck auf dem Stadtimage – oder auf dem Anzug irgendeines unbeteiligten Passanten.
Aber hey, Hauptsache: Aufmerksamkeit!
Denn wenn schon niemand auf die steigenden Meeresspiegel hört, dann wenigstens auf den grünen Kanal der Verzweiflung.
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