Was einst als Internet-Meme der Rechten galt, ist nun zu einem Symbol des Protests gegen die Regierung Trump geworden: der Frosch. Genauer gesagt: ein aufblasbares Froschkostüm, das erstmals im Oktober 2025 in Portland, Oregon, viral ging, als ein Aktivist in Froschmontur von einem ICE-Beamten mit Reizgas besprüht wurde.
Der Vorfall, begleitet von einem scherzhaften Kommentar des Demonstranten („Ich hab schon schärfere Tamales gegessen“), wurde schnell zum Internetphänomen – und zum neuen Gesicht des Protests gegen die Einwanderungspolitik der Trump-Regierung.
Der Frosch ist dabei kein unbeschriebenes Blatt: Das Meme „Pepe the Frog“ wurde in den 2010er-Jahren von rechten Online-Communities wie 4chan und Reddit vereinnahmt und mit extremistischen Inhalten verbunden. Pepe tauchte sogar bei der Stürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 auf. Sein Schöpfer, Künstler Matt Furie, versuchte erfolglos, ihn wieder zu einem harmlosen „chilligen Frosch“ zu machen.
Nun erleben Frösche eine linke Wiedergeburt – als satirisches Protestmittel, ein Konzept, das Sozialwissenschaftler als „taktische Albernheit“ (tactical frivolity) bezeichnen. Ziel: Gewalt deeskalieren, Aufmerksamkeit gewinnen und Machtverhältnisse durch Absurdität infrage stellen.
In Portland gründete sich daraufhin die Gruppe „Operation Inflation“, die aufblasbare Tierkostüme sammelt und verteilt – nicht nur Frösche, sondern auch Hühner, Einhörner oder Axolotl. Über 350 Anzüge wurden bereits landesweit verschickt. Sogar in Berlin, London und Tokio wurden bei Protesten Froschkostüme gesichtet.
Der Frosch wird zum Gegenstück von Pepe, manche nennen ihn bereits den „Antifa-Frog“. Online kursieren Memes, in denen die beiden Frösche – links gegen rechts – symbolisch gegeneinander antreten.
So zeigt der Wandel des Froschs: Symbole sind wandelbar – und manchmal reicht ein Gummianzug, um politische Narrative zu kippen.
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