Die Rentnerinnen und Rentner in den USA können 2026 voraussichtlich mit einer Erhöhung ihrer Sozialversicherungsbezüge um 2,7 % rechnen. Das geht aus einer aktuellen Prognose hervor, die auf dem jüngsten Inflationsbericht basiert. Im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 2,5 % fällt die neue Prognose etwas höher aus – doch ein Großteil der Erhöhung könnte durch gestiegene Medicare-Part-B-Beiträge aufgezehrt werden.
Inflation und Rentenanpassung
Die Berechnung der jährlichen Rentenanpassung (Cost-of-Living Adjustment, kurz COLA) erfolgt anhand des Verbraucherpreisindex für städtische Lohnempfänger und Büroangestellte (CPI-W). Dieser stieg im Juni um 2,6 %, während die Gesamtinflation auf 2,7 % kletterte – leicht über dem Zielwert der US-Notenbank von 2 %.
Die COLA soll sicherstellen, dass Rentenleistungen mit der Inflation Schritt halten. Doch laut Sozialversicherungs- und Medicare-Expertin Mary Johnson sei die Wirkung zunehmend begrenzt: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Medicare-Beiträge die gesamte Rentenerhöhung aufzehren.“
Medicare frisst Rentenerhöhung auf
Für 2026 wird erwartet, dass der monatliche Beitrag für Medicare Teil B von 185,00 US-Dollar auf 206,50 US-Dollar steigen wird – ein Anstieg um 11,6 %, laut dem jährlichen Trustees-Bericht. Das ist der stärkste Anstieg seit 2022. Da der Beitrag in der Regel direkt von den Sozialversicherungszahlungen abgezogen wird, kommt von der eigentlichen Rentenerhöhung wenig bei den Betroffenen an.
Besonders hart trifft es Bezieher niedriger Renten: Wer weniger als etwa 800 US-Dollar monatlich erhält, verliert durch den höheren Medicare-Abzug praktisch die gesamte COLA.
Wer ist betroffen?
Im Mai 2025 erhielten rund 74,3 Millionen Menschen in den USA Sozialversicherungsleistungen – darunter Rentner, Erwerbsunfähige, Hinterbliebene und Empfänger von Zusatzleistungen (SSI). Die durchschnittliche Monatszahlung lag bei 1.860,64 US-Dollar.
Ausblick
Ob die angekündigte Rentenerhöhung überhaupt in den Geldbeuteln spürbar ankommt, hängt maßgeblich von der endgültigen Inflationsrate und den beschlossenen Medicare-Sätzen ab. Gerade Menschen mit niedrigen Renten und hohem Gesundheitsbedarf sehen sich auch 2026 mit einer realen Kaufkraftminderung konfrontiert.
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