Ein Fall aus den USA sorgt derzeit für erhebliche Aufregung: Eine zweijährige US-Staatsbürgerin könnte zusammen mit ihrer Mutter und ihrer elfjährigen Schwester ohne ordnungsgemäßes Verfahren nach Honduras abgeschoben worden sein. Das geht aus einem Gerichtsdokument des Bundesrichters Terry Doughty hervor, der von einem „starken Verdacht“ auf einen Rechtsverstoß sprach.
Das Kind, nur als VML bekannt, wurde am 22. April bei einem Routinetermin im Einwanderungsbüro in New Orleans gemeinsam mit seiner Familie festgenommen. Laut der US-Behörde für Heimatschutz (DHS) habe die Mutter selbst entschieden, die Kinder mit nach Honduras zu nehmen. Richter Doughty wies jedoch darauf hin, dass es illegal und verfassungswidrig sei, US-Bürger ohne Verfahren abzuschieben.
Versuche, die Mutter telefonisch zu kontaktieren, seien gescheitert, weil sie „gerade erst in Honduras freigelassen worden“ sei, so die Regierung. Der Vater des Kindes hatte noch versucht, das Sorgerecht auf eine US-bürgerliche Verwandte zu übertragen – eine Maßnahme, die von ICE-Beamten jedoch ignoriert wurde.
Dieser Fall steht exemplarisch für die drastisch verschärfte Abschiebepolitik seit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus am 20. Januar 2025. Bereits Tausende von Migranten wurden seitdem inhaftiert oder abgeschoben, teils unter heftigem juristischen Protest.
Ein weiterer ähnlicher Fall ereignete sich in Florida, wo eine kubanische Mutter samt kleinem Kind nach Kuba abgeschoben wurde – obwohl das Kind gesundheitliche Probleme hatte und die Mutter keinen kriminellen Hintergrund aufwies.
Trump’s harte Einwanderungspolitik stößt zunehmend auf rechtliche Widerstände, etwa im Fall von Kilmar Ábrego García, der fälschlicherweise abgeschoben wurde. Obwohl der Oberste Gerichtshof seine Rückkehr angeordnet hat, stellt sich die Regierung weiterhin quer.
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