Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat ein neues Maßnahmenpaket angekündigt, das chinesische Schiffe mit Hafengebühren belegt, um damit die heimische Schiffbauindustrie zu stärken und Chinas Marktdominanz herauszufordern. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden handelspolitischen Neuausrichtung, mit der Trump seine wirtschaftspolitischen Versprechen aus dem Wahlkampf weiter umsetzt.
📦 Neue Gebühren ab Oktober
Ab Mitte Oktober 2025 sollen chinesische Reedereien und Betreiber von in China gebauten Schiffen mit Gebühren von 50 US-Dollar pro Tonne Fracht belastet werden. Diese Gebühr wird über drei Jahre hinweg jährlich um 30 Dollar erhöht.
Weitere Eckpunkte:
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Containerschiffe zahlen zusätzlich 120 Dollar pro Container (steigend).
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Autotransporter auf Nicht-US-Schiffen zahlen 150 Dollar pro Fahrzeug.
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Die Gebühren gelten einmal pro Fahrt und maximal fünfmal pro Jahr.
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Leere Frachtschiffe sowie US- und kanadische Schiffe im Bereich der Großen Seen sind ausgenommen.
Die Maßnahme fällt moderater aus als ursprünglich geplant – im Februar war noch von bis zu 1,5 Millionen Dollar pro Hafenanlauf die Rede.
🇨🇳 Reaktion aus China: Kritik und Warnung
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums bezeichnete die Pläne als kontraproduktiv: Die Gebühren würden lediglich die Preise für US-Verbraucher erhöhen, ohne die US-Schiffbauindustrie wirklich zu beleben.
💰 Belastung für Handel und Verbraucher
Wirtschaftsexperten warnen vor weiteren Störungen des globalen Handels:
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Bereits jetzt weichen chinesische Frachter vermehrt auf europäische Häfen aus.
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Staus in EU-Häfen – insbesondere in Rotterdam, Barcelona und Felixstowe – nehmen zu.
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Laut Branchenexperten sind chinesische Importe in die EU um 12 %, in das Vereinigte Königreich sogar um 15 % gestiegen.
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In den USA dürften sich die neuen Abgaben deutlich auf Verbraucherpreise auswirken.
📦 Nächste Phase: Förderung US-gefertigter LNG-Schiffe
In einer zweiten Phase – ab 2028 – will die US-Regierung speziell amerikanisch gebaute LNG-Tanker begünstigen. Über die nächsten 22 Jahre sollen dazu weitere Vorschriften schrittweise eingeführt werden.
⚠️ Trump verschärft Zollpolitik
Die Hafengebühren reihen sich ein in eine Serie von Zollerhöhungen seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus:
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Zölle von bis zu 145 % auf chinesische Importe.
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10 %-Einfuhrzölle auf alle übrigen Länder (bis Juli).
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Einige Produkte aus China werden mit einem kombinierten Zollsatz von bis zu 245 % belegt.
🔁 Folgen: Umstrukturierung globaler Lieferketten
Logistikunternehmen beobachten bereits eine Verlagerung von Handelsströmen:
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Schiffe werden umgeleitet.
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Unternehmen prüfen Alternativen zur bisherigen Lieferkette.
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Die Unsicherheit führt zu höheren Kosten und Preissteigerungen weltweit.
Fazit: Mit den neuen Hafengebühren verstärken die USA ihren wirtschaftspolitischen Druck auf China – und riskieren dabei weitere Spannungen im globalen Handel. Während Washington seine Industrie schützen will, drohen für Verbraucher steigende Preise und für die internationale Logistik neue Engpässe. Wie stark die Maßnahme wirkt, hängt nicht zuletzt davon ab, wie Europa, China und globale Märkte reagieren.
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