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US-Thunfischriese Bumble Bee wegen Zwangsarbeit verklagt

ReinhardThrainer (CC0), Pixabay
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Der US-amerikanische Thunfischproduzent Bumble Bee Foods sieht sich mit einer bahnbrechenden Klage konfrontiert: Vier indonesische Fischer werfen dem Unternehmen vor, wissentlich von Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft und Misshandlungen in seiner Lieferkette profitiert zu haben.

📌 Die Klage wurde am 12. MĂ€rz 2025 vor einem Bundesgericht in Kalifornien eingereicht.
📌 Die KlĂ€ger berichten von Gewalt, miserablen Arbeitsbedingungen und Freiheitsberaubung auf Fischereischiffen, die Bumble Bee beliefern.
📌 Erstmals wird ein US-Meerfood-Unternehmen direkt wegen Zwangsarbeit auf hoher See verklagt.

„Diese MĂ€nner wollten einfach nur arbeiten, um ihre Familien zu unterstĂŒtzen – stattdessen wurden sie versklavt. Und wir in den USA essen Thunfisch, der auf dem RĂŒcken dieser Misshandlungen gefangen wurde.“ – Sari Heidenrich, Greenpeace


„Ich schrie vor Schmerz“ – Brutale Bedingungen auf See

Einer der KlĂ€ger, Muhammad Syafi’i, berichtet, wie er in der Schiffs-KĂŒche mit heißem Öl verbrĂŒht wurde – doch anstatt medizinische Hilfe zu erhalten, ließ man ihn hungrig und durstig auf einer Bank leiden.

đŸ”č Monatelang kein Land in Sicht: Die Schiffe verließen den Hafen nie – Versorgungsschiffe brachten Treibstoff und holten den Fang ab. Flucht unmöglich.
đŸ”č SchlĂ€ge und Misshandlungen: Crews wurden mit SchlĂ€gen, Peitschenhieben und Nadelstichen gefoltert.
đŸ”č Kein Essen, keine Hilfe: Verletzte mussten weiterarbeiten – oder angeln und Fischköder essen, um nicht zu verhungern.

„Mein KapitĂ€n schlug mich regelmĂ€ĂŸig. Ich musste einen Sarong tragen, weil normale Hosen meine verbrannte Haut zu sehr schmerzten.“ – Syafi’i

Ein anderer KlĂ€ger, Muhammad Sahrudin, beschreibt, wie Crewmitglieder mit Messern gestochen wurden. Akhmad, dessen Bein bis auf den Knochen aufgerissen wurde, musste weiterarbeiten – wĂ€hrend sein Stiefel sich mit Blut fĂŒllte.

„Zwangsarbeit ist kein Ausrutscher – sie ist Teil des Systems“

Experten wie Jessica Sparks von der Tufts University betonen, dass solche FĂ€lle kein Einzelfall sind:

📌 128.000 Arbeiter weltweit sind laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) in der Fischereiindustrie zwangsweise beschĂ€ftigt – vermutlich sind es weit mehr.
📌 Migrantische Arbeiter werden durch Schuldknechtschaft und erzwungene VertragsverlĂ€ngerungen festgehalten.
📌 Die KomplexitĂ€t globaler Lieferketten und fehlende Gesetze auf hoher See ermöglichen massive Menschenrechtsverletzungen.

Laut der Klage war Bumble Bee sich der Probleme bewusst, ergriff aber keine ausreichenden Maßnahmen, um sie zu verhindern.

Was fordert die Klage?

Die Fischer fordern nicht nur Schadensersatz, sondern auch Reformen:

✅ Verbot von Transshipment, um Isolation und Missbrauch auf hoher See zu verhindern.
✅ Ende der Rekrutierung ĂŒber Agenturen, die Arbeiter in Schuldknechtschaft zwingen.
✅ Medizinische Versorgung und WLAN auf Schiffen, damit Arbeiter Hilfe rufen können.

📌 Bereits 2020 stoppte die US-Regierung Importe eines taiwanesischen Schiffes, das Bumble Bee belieferte, wegen Zwangsarbeit.
📌 2022 deckte Greenpeace erneut Missbrauch auf Bumble-Bee-Lieferanten-Schiffen auf.
📌 2023 musste das Unternehmen Werbeslogans wie „faire und sichere Lieferkette“ aus seinen Marketingmaterialien entfernen.

Fazit: Ein PrĂ€zedenzfall fĂŒr die Fischindustrie?

WĂ€hrend Bumble Bee die VorwĂŒrfe nicht kommentiert, könnte dieser Fall einen Wendepunkt fĂŒr die gesamte Fischereibranche bedeuten.

👉 Gelingt den KlĂ€gern ein Erfolg, könnte das Druck auf die gesamte MeeresfrĂŒchte-Industrie ausĂŒben, ihre Lieferketten transparenter zu gestalten.

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