Die Folgen des seit Wochen andauernden Haushaltsstreits in den USA treffen nun auch den Luftverkehr mit voller Wucht. Wegen des anhaltenden Government Shutdowns bleiben Tausende Flugzeuge am Boden – und das ausgerechnet kurz vor dem wichtigsten Reise- und Familienfest des Jahres, Thanksgiving.
Wie mehrere US-Fluggesellschaften berichten, mussten in den vergangenen Tagen tausende Flüge gestrichen oder stark verspätet abgefertigt werden. Grund sind ausbleibende Gehaltszahlungen an Bundesangestellte, darunter Sicherheitskräfte, Fluglotsen und Bodenpersonal der Luftsicherheitsbehörde TSA sowie der Flugsicherung FAA. Viele Beschäftigte erscheinen nicht mehr zum Dienst oder arbeiten nur noch eingeschränkt.
Die Situation spitzt sich an großen Flughäfen wie Atlanta, Chicago, New York und Los Angeles dramatisch zu. Reisende berichten von kilometerlangen Warteschlangen, geschlossenen Terminals und fehlenden Sicherheitskontrollen. Auch kleinere Regionalflughäfen sind betroffen, weil die Zahl der diensthabenden Lotsen teils auf ein Minimum reduziert wurde.
Wirtschaftsverbände und Tourismusorganisationen schlagen Alarm: Sollte der Stillstand nicht bald enden, drohten Milliardenschäden für Fluggesellschaften, Hotels und den Einzelhandel. Allein das Thanksgiving-Wochenende gilt als die geschäftigste Reisezeit des Jahres – mehr als 50 Millionen Amerikaner wollten in den kommenden zwei Wochen verreisen.
„Das ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt für ein solches Chaos“, sagte ein Sprecher der US-Handelskammer. Die Branche befürchtet, dass der Stillstand die ohnehin schwächelnde US-Konjunktur zusätzlich belastet.
Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt optimistisch gezeigt, dass der Haushaltskompromiss im Kongress bald verabschiedet werde. Doch solange keine Einigung erzielt ist, bleibt der Flugverkehr – und mit ihm weite Teile des öffentlichen Lebens – im Ausnahmezustand.
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