John Loan Jr., ein erfahrener Farmer aus Virginia, ist an Herausforderungen gewöhnt. Er kann das Wetter nicht kontrollieren, doch was ihm aktuell am meisten Sorgen bereitet, sind nicht Dürre oder Überschwemmungen – sondern die politischen Entscheidungen von Präsident Donald Trump.
„Jedes Mal, wenn er wieder eine dieser wilden Ankündigungen macht – Zölle für China, Zölle für Mexiko, Zölle für Kanada, das Ende der USAID – wirft er die gesamte Landwirtschaft ins Chaos“, sagt Loan.
Eingefrorene Hilfsgelder und Handelsunsicherheiten
Schon am ersten Tag seiner Amtszeit hat Trump per Dekret Milliarden an Agrarsubventionen und Hilfsprogrammen gestoppt. Konkret betroffen sind:
- 3,1 Milliarden Dollar für Schuldenerlasse von Farmern
- 19,5 Milliarden Dollar für Umweltschutzprogramme des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA)
- Die US-Entwicklungshilfeagentur USAID, die bisher große Mengen US-Agrarprodukte für Hilfsprogramme kaufte
Das hat drastische Folgen: Ohne klare Marktaussichten und gesicherte Kredite können Farmer wie Boyd keine neuen Investitionen tätigen – und stehen wenige Tage vor der Pflanzsaison vor einem Dilemma.
„Wir bauen erstklassige Sojabohnen, Mais und Weizen an. Das Problem ist nicht die Qualität der Ernte, sondern die Politik, die mit unseren Rohstoffen gespielt wird.“
Auch Trumps Anhänger in Kansas sind beunruhigt
Nicht nur Farmer, die Trump kritisch gegenüberstehen, leiden unter der Unsicherheit. In Kansas blickt auch Kim Barnes von der Pawnee County Cooperative Association mit Sorgen auf die Entwicklung.
„Alle Preise für Getreide sind gefallen. Normalerweise können wir jede Woche eine Million Scheffel bewegen, aber jetzt passiert fast nichts mehr.“
Seine Getreidesilos sind voll mit Milo (Sorghum), einem wichtigen Exportgut, das traditionell nach China geht. Doch ohne neue Abnehmer denkt Barnes bereits darüber nach, es als Tierfutter oder Ethanol zu verkaufen.
Zudem stehen viele Farmer vor Problemen bei der Kreditvergabe. Einige konnten ihre Kredite aus dem letzten Jahr nicht zurückzahlen, und die Banken zögern, neue Kredite zu gewähren.
Regierung versucht, Druck zu lindern – doch reicht das?
Nach massiven Protesten kündigte Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins am 20. Februar an, dass 20 Millionen Dollar der eingefrorenen Gelder doch ausgezahlt werden – allerdings nur für bereits abgeschlossene Verträge.
„Wir flicken und kleben das Ganze gerade irgendwie zusammen, aber es ist unsere höchste Priorität“, sagte Rollins.
Doch für Farmer wie John Boyd Jr. ist das nicht genug.
„Diese Regierung macht es uns schwerer statt leichter. Schämen sollten sie sich! Ich gebe nicht auf – wenn es sein muss, kämpfe ich bis zum Schluss.“
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