Der 36-jährige Jorge Pimentel, auch bekannt als „Big Head“, wurde wegen Herstellung und geplanter Verteilung von zehntausenden mit Fentanyl versetzten Pillen zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Das gab das US-Justizministerium bekannt.
Pimentel hatte sich bereits im Dezember schuldig bekannt – ihm wurden Verschwörung zur Verteilung und Besitz von Fentanyl sowie Herstellung illegaler Medikamente vorgeworfen. In einer der größten Fentanyl-Beschlagnahmungen in der Geschichte Rhode Islands fanden die Behörden über 19.000 mit Fentanyl gestreckte Pillen, mehr als 16 Kilogramm Fentanylpulver, eine Hochleistungs-Pillenpresse sowie 28 Kilogramm Streckmittel.
Laut der Staatsanwaltschaft hatte Pimentel genug Rohstoffe gelagert, um über 630.000 gefälschte Schmerzmittel-Pillen herzustellen – optisch ähnlich wie das Medikament Percocet, das oft bei Schmerzen verschrieben wird.
Einfache Mittel, tödlicher Inhalt
Besonders schockierend: Die Pillen wurden unter primitiven Bedingungen produziert. In einem schmutzigen Lagerraum wurden Mixer, einfache Plastikbecher und sogar Schwestern (vermutlich Helferinnen) zur Herstellung verwendet – keine Laborstandards, keine Kontrolle, keine Dosierung.
Ein „Läufer“, den Pimentel zu Beginn der COVID-19-Pandemie engagiert hatte, lieferte die Drogen an Kunden aus und räumte das Lager nach der Produktion auf. Pro Lieferung erhielt er nur ein paar Hundert Dollar. Pimentels illegale Verkäufe brachten ihm insgesamt 37.000 US-Dollar ein – ein geringer Gewinn im Vergleich zur potenziellen Todeswirkung des Stoffs.
Langjährige Überwachung durch Ermittler
Die Behörden betonten, dass Pimentel schon lange im Visier der Drogenfahndung DEA sowie von Bundes- und Landesbehörden stand. Zwischen Mai und September 2023 führten FBI-Agenten vier kontrollierte Käufe durch, um die Beweise für seine Anklage zu sichern.
Einsicht im Nachhinein?
In einem Brief an den Richter zeigte sich Pimentel reuig:
„Erst als ich in der Zelle saß und mich mit mir selbst auseinandersetzen musste, wurde mir klar, welchen Schaden ich angerichtet habe“, schrieb er.
Die USA kämpfen weiterhin mit der Fentanyl-Krise. Laut CDC starben allein 2023 über 79.000 Menschen an einer Überdosis durch synthetische Opioide. Fentanyl wird inzwischen nicht nur als Schmerzmittel missbraucht, sondern zunehmend auch in Kokain, Cannabis oder gefälschten Medikamenten gefunden – oft mit tödlichem Ausgang.
Hilfsmittel wie Narcan (Naloxon) und Fentanyl-Teststreifen sollen Leben retten – doch der Kampf gegen die Epidemie bleibt eine große Herausforderung.
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