Eine Schießerei auf dem Campus der renommierten Brown University hat am Samstag, den 13. Dezember 2025, zwei Studenten das Leben gekostet und mindestens neun weitere Menschen schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter ist weiterhin auf der Flucht, wie die Polizei von Providence bestätigte.
Die Tat ereignete sich gegen Nachmittag im Barus & Holley Gebäude, in dem Prüfungen der Ingenieurwissenschaften stattfanden. Bürgermeister Brett Smiley erklärte, dass die Tür zum Gebäude unverschlossen gewesen sei und daher theoretisch jeder Zugang gehabt habe.
Ablauf der Tat: Angriff während einer Prüfung
Laut Professorin Rachel Friedberg, deren Kurs betroffen war, fand zur Tatzeit eine Prüfungsvorbereitung für das Fach „Principles of Economics“ statt, geleitet von einer studentischen Hilfskraft. Der Schütze betrat offenbar die oberen Türen des Hörsaals, rief etwas – das nicht genau verstanden wurde – und eröffnete das Feuer. Studierende versuchten, sich zu verstecken oder zu fliehen.
Aktueller Stand der Verletzten
Nach Angaben des Rhode Island Hospital, das zu Brown Health gehört, befinden sich derzeit acht Patienten dort:
- Sechs in kritischem, aber stabilem Zustand
- Einer in kritischem Zustand
- Einer stabil
Die Universität und weite Teile des Campusumfeldes stehen weiterhin unter Lockdown. Die Polizei bittet alle Anwohner und Studierenden, sich zu verschanzen, Türen zu verriegeln, Handys lautlos zu stellen und möglichst in Deckung zu bleiben.
Täter weiterhin flüchtig – Großeinsatz der Polizei
Die Polizei hat ein Überwachungsvideo veröffentlicht, das den Täter beim Verlassen des Tatorts auf der Hope Street zeigt. Über 400 Polizeikräfte sind im Einsatz, darunter auch das neue RealTime Crime Center mit Zugang zu über 150 privaten Überwachungskameras. Ein Verdächtiger war zwischenzeitlich festgenommen worden, wurde jedoch wieder freigelassen – es handelte sich um eine Verwechslung.
Reaktionen aus Politik und Gesellschaft
Universitätspräsidentin Christina Paxson äußerte sich erschüttert:
„Dies ist ein zutiefst tragischer Tag für Brown, unsere Familien und die lokale Gemeinschaft.“
Präsident Donald Trump sagte nach seiner Rückkehr vom Football-Spiel zwischen Army und Navy:
„Was für eine schreckliche Sache. Alles, was wir jetzt tun können, ist, für die Opfer zu beten.“
Auch Rhode Islands Gouverneur Daniel McKee versprach, alle staatlichen Ressourcen zu mobilisieren, um den Täter zu fassen.
Sicherheit und Zugänglichkeit: Offener Campus als Risiko
Brown University ist ein traditionsreicher Teil der Stadt Providence, eingebettet in das College Hill Viertel. Die Gebäude sind frei zugänglich – ein Faktor, der laut Experten die Sicherheitslage erschwert. Das Barus & Holley Gebäude liegt an der Hope Street, umgeben von Wohnhäusern, Restaurants und Geschäften.
Stimmen aus der Studierendenschaft
Der 23-jährige Masterstudent Jack DiPrimio schilderte, wie er nach Erhalt der Alarmmeldung seine Wertsachen zurückließ und in ein Wohnheim floh, wo er sich verbarrikadierte:
„Ich habe meiner Familie geschrieben, dass ich sie liebe, und mich erst wieder melde, wenn der Lockdown vorbei ist.“
Hintergrund: Die Tat ereignete sich einen Tag vor dem 13. Jahrestag des Massakers an der Sandy Hook Elementary School, bei dem 26 Menschen starben. Die Parallele verleiht der Tragödie zusätzliche Symbolkraft.
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