Berlin, 20. Oktober 2025 – Die Insolvenzwelle reißt nicht ab. Auch am heutigen Montag meldeten Dutzende Unternehmen aus verschiedensten Regionen Deutschlands ihre Zahlungsunfähigkeit. Vom Einzelhandelsbetrieb über Handwerk und Logistik bis hin zu spezialisierten Dienstleistern – die breite Branchenstreuung unterstreicht einmal mehr die Tiefe der wirtschaftlichen Verunsicherung.
Insgesamt mehr als 30 Insolvenzanträge wurden an diesem Tag veröffentlicht – ein Spiegelbild des zunehmenden Drucks auf mittelständische Strukturen in Zeiten multipler Krisen.
Vielfalt der Branchen – vom Autowerk bis zur Anwaltskanzlei
Ein besonders prominenter Fall betrifft die 3B Autowerke GmbH aus Gärtringen. Sie musste vor dem Amtsgericht Stuttgart unter dem Aktenzeichen 5 IN 1827/25 Insolvenz anmelden. Auch die Alarco Air Cargo GmbH aus Kelsterbach (Az. 9 IN 902/25, Darmstadt) konnte ihren Geschäftsbetrieb offenbar nicht länger aufrechterhalten.
In Berlin meldete die AS Putz & Stuck Berlin UG (haftungsbeschränkt) (Az. 3603 IN 5521/25, Charlottenburg) Insolvenz an. Auch die B+R GmbH aus Königswinter (Az. 96 IN 190/25, Bonn) zählt zu den betroffenen Unternehmen, ebenso wie die bodenlicht-design GmbH in Plauen (Az. 218 IN 1857/25, Chemnitz).
Technologie, Bau, Dienstleistung – ein breites Spektrum
Die BOING GmbH Energiesysteme mit Sitz in Hechingen (Az. 10 IN 364/25, Hechingen) steht für die Gruppe innovativer, technologieorientierter Unternehmen, die trotz hoher Nachfrage mit wirtschaftlichen Engpässen kämpfen.
Aus Hamburg reiht sich die Burger Factory Franchise GmbH in die Liste ein (Az. 67a IN 417/25) – ein Hinweis auf den Druck im Gastronomie- und Franchisemarkt. Ebenso betroffen ist die DAS Automotive GmbH aus Göppingen (Az. 3 IN 319/25, Ulm) sowie die Dollwerk GmbH (Az. 74 IN 90/25 GOE, Göttingen).
Ein besonderer Fall ist der Fachverband Deutscher Heilpraktiker Landesverband Berlin-Brandenburg e.V., der mit seiner Insolvenz (Az. 3616 IN 10217/25, Charlottenburg) zeigt, dass selbst Verbände unter finanziellen Belastungen zusammenbrechen können.
Baugewerbe besonders betroffen
In Bayern betrifft es etwa die Karrié Bauwerkserhaltung GmbH aus München (Az. 280 IN 203/25, Mainz). Auch die Fränkische Landmetzgerei Lindörfer GmbH (Az. 2 IN 229/25, Ansbach) signalisiert mit ihrer Anmeldung einen Strukturwandel im regionalen Lebensmittelhandwerk.
Hamburg mit erneut auffällig vielen Fällen
Erneut stark betroffen ist Hamburg. Mit gleich mehreren Unternehmen – darunter die Home Osnabrück GmbH & Co. KG (Az. 67c IN 396/25), die Nord Bausysteme Hamburg GmbH (Az. 67g IN 389/24), die NORDIC & Höppner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (Az. 67g IN 269/25) sowie die Refrange UG (haftungsbeschränkt) (Az. 67g IN 305/25) – wird die wirtschaftliche Anspannung in der Hansestadt einmal mehr deutlich.
Dienstleistungen und Handwerk im Umbruch
Zu den weiteren betroffenen Unternehmen zählen:
- Kurierdienst Wolf UG (haftungsbeschränkt) in Berlin (Az. 67c IN 369/25, Hamburg)
- Mo-Ba-GmbH in Frankfurt am Main (Az. 810 IN 405/25 M-33-)
- Orgino Möbel Lagerverkauf UG (haftungsbeschränkt) in Germersheim (Az. 3 IN 186/25, Landau in der Pfalz)
- Papier- und Büroservice JOWI GmbH in Rietberg (Az. 43 IN 509/25, Bielefeld)
- REP Projekt III GmbH in Berlin (Az. 3606 IN 5310/25, Charlottenburg)
Auch namhafte Unternehmen wie die Scarabeo Beteiligungen GmbH (Az. 810 IN 465/25 S-82-, Frankfurt am Main), die Schwan Gastgebergesellschaft mbH (Az. 91 IN 297/25, Aachen) und die Silvr Finance GmbH (Az. 3604 IN 10192/25, Charlottenburg) stehen auf der Liste.
Logistik, CNC-Technik und Werbung – keine Ausnahmen
Die Liste setzt sich fort mit:
- SKM GmbH in Boxberg (Az. 536 IN 1620/25, Dresden)
- TETE Logistik GmbH in Raubling (Az. 601 IN 360/25, Rosenheim)
- Thönes GmbH Zerspanungstechnik CNC-Technik in Nümbrecht (Az. 96 IN 189/25, Bonn)
- Werbelux GmbH in Bochum (Az. 80 IN 742/25)
- Werbetechnik Kater GmbH in Meppen (Az. 9 IN 120/25, Osnabrück)
Zum Abschluss reiht sich die XPCOM-SYSTEMS UG (haftungsbeschränkt) in Nürnberg (Az. IN 299/25) ein – ein Unternehmen aus dem Technologiesektor.
Fazit
Die Insolvenzen vom 20. Oktober 2025 zeigen eindrücklich, wie angespannt die Lage für viele Unternehmen weiterhin ist. Besonders betroffen sind klassische Mittelstandsbranchen – aber auch innovative Startups und Dienstleister. Die wirtschaftliche Schieflage durchzieht alle Sektoren und Regionen. Die Politik steht weiterhin vor der Frage, ob die bisherigen Entlastungspakete ausreichen, um die Dynamik zu bremsen – oder ob sich das Bild der täglichen Insolvenzen bald noch weiter verschärft.
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